US-Wahl: Rand Paul gibt auf

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US-RAND-PAUL-HOLDS-CAUCUS-DAY-RALLY-IN-DES-MOINES(c) APA/AFP/GETTY IMAGES/Pete Marovi (Pete Marovich)
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Republikanischer Senator aus Kentucky hoffte auf eine „libertäre Revolution“, die nie kam.

Washington. Auf dem Weg zur Auswahl der US-Präsidentschaftskandidaten hat die erste parteiinterne Vorwahl in Iowa das dritte Opfer gefordert. Der republikanische Senator Rand Paul aus Kentucky erklärte am Mittwoch nach seinem schwachen Abschneiden in Iowa das Ende seiner Kampagne.

Der 53-jährige Augenarzt und Sohn des früheren Kongressabgeordneten und mehrfachen Präsidentschaftskandidaten Ron Paul hatte am Montag in Iowa mit 4,5 Prozent nur den fünften Rang belegt. Angesichts schwacher Umfragewerte sowohl landesweit als auch in den Teilstaaten New Hampshire, South Carolina und Nevada, in denen noch im Februar Vorwahlen stattfinden werden, war Pauls Aufgabe erwartet worden.

Vor zwei Jahren schwamm Paul auf dem Höhepunkt einer Welle öffentlichen Zuspruchs. Die Enthüllungen der umfassenden Datenspionage durch die National Security Agency (NSA) machte den Datenschutz damals zum politischen Gesprächsthema. Das Magazin „Time“ brachte ihn als „interessantesten Mann in der amerikanischen Politik“ aufs Titelblatt, mit seiner 13-stündigen Rede im Senat als Protest gegen den Einsatz von Drohnen gegen Terroristen, die US-Bürger sind, hatte er 2013 kurz nationale Aufmerksamkeit erzeugt.

Der Aufstieg des Islamischen Staates samt schweren Terroranschläge und der Köpfung amerikanischer Geiseln in Syrien rückten Grundrechte und Datenschutz jedoch als Sorge der Wähler weit hinter den Terrorismus zurück. Die von ihm erhoffte „libertäre Revolution“ brach nie aus.

Pauls Einsatz für eine liberalere Justizpolitik brachte ihm viel Lob. So er im November die Wiederwahl um den Einzug in den Senat gewinnt, wird er sich erneut diesem Kampf widmen können. (go)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.02.2016)

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