Die Nato schickt zusätzliche Truppen nach Osteuropa

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg beim Verteidigungsminister-Treffen der Bündnisstaaten in Brüssel.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg beim Verteidigungsminister-Treffen der Bündnisstaaten in Brüssel.APA/AFP/THIERRY CHARLIER
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Das Verteidigungsbündnis will mit einer multinationalen schnellen Eingreiftruppen auf die russische Politik reagieren. Beim Kampf gegen Schlepper bleibt die Nato zurückhaltend.

Die Nato will als Reaktion auf die Politik von Russlands Präsident Wladimir Putin zusätzliche Truppen ins östliche Bündnisgebiet schicken. Die Verteidigungsminister der Allianz beschlossen am Mittwoch in Brüssel, entsprechende Planungen voranzutreiben. Sie sollen bis zum nächsten Nato-Gipfel im Sommer in Warschau abgeschlossen sein.

Die zusätzliche Nato-Präsenz soll nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg über eine multinationale Truppe organisiert werden, über deren Stärke und Zusammensetzung noch entschieden werden muss. Der multinationale Ansatz solle deutlich machen, dass ein Angriff gegen einen Alliierten als Angriff gegen alle Alliierten gewertet werde.

1000 Soldaten pro Land

Nach Angaben aus Bündniskreisen ist im Gespräch, pro Land bis zu etwa 1000 Bündnissoldaten zu stationieren. Als Standorte sind neben den baltischen Staaten Lettland, Estland und Litauen auch Polen, Bulgarien und Rumänien vorgesehen.

In diesen Ländern baut die Nato bereits seit dem vergangenen Jahr regionale Hauptquartiere in Estland, Lettland, Litauen sowie Polen, Bulgarien und Rumänien. Sie sind allerdings lediglich mit wenigen Dutzend Soldaten besetzt.

In einem anderen Punkt bleibt eine Einigung wohl aus. Mit dem Vorschlag zur Einbindung der Nato in den Kampf gegen Schlepper in der Flüchtlingskrise haben Deutschland und Türkei ihre Bündnispartner überrascht. Stoltenberg stellte am Mittwoch keine schnelle Entscheidung in Aussicht. 

(APA/dpa)

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