Man habe sich mit Moskau grundsätzlich auf die Bedingungen für ein Schweigen der Waffen verständigt, sagte der US-Außenminister. Die Feuerpause könne binnen Tagen beginnen.
Im Ringen um eine Waffenruhe im Bürgerkriegsland Syrien gibt es nach US-Angaben eine Grundsatzeinigung mit Russland: In einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow sei "eine vorläufige Einigung über die Bedingungen für eine Einstellung der Kampfhandlungen" erzielt worden, sagte US-Außenminister John Kerry am Sonntag in der jordanischen Hauptstadt Amman.
Die Feuerpause könne "in den kommenden Tagen beginnen", sagte der US-Außenminister. Die Präsidenten beider Länder, Barack Obama und Wladimir Putin, würden in den nächsten Tagen noch einmal darüber sprechen.
Syriens Diktator Bashar al-Assad hatte sich zuvor unter Bedingungen bereit zu einer Waffenruhe in seinem Land erklärt. Diese dürfe aber nicht von "den Terroristen" ausgenutzt werden, um ihre Stellung zu verbessern, sagte er in einem Interview mit der spanischen Zeitung "El Pais". Zudem müssten andere Länder, "vor allem die Türkei", daran gehindert werden, "mehr Rekruten, mehr Terroristen, mehr Waffen oder jegliche Art von logistischer Unterstützung für diese Terroristen" zu schicken, sagte Assad weiter. Die Führung in Damaskus bezeichnet alle Rebellen- und Widerstandsgruppen als "Terroristen".
Bis zu 50 Tote bei Anschlag
Bei einem Doppelanschlag mit Autobomben sind derweil in der zentralsyrischen Stadt Homs am Sonntag bis zu 50 Menschen getötet worden. Dies teilte die in Großbritannien ansässige oppositionsnahe syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Unter den Opfer waren demnach zumindest 28 Zivilisten.Die Opferzahl könne angesichts zahlreicher Schwerverletzter noch steigen. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien. Ihre Angaben sind unabhängig kaum überprüfbar. Der Gouverneur der Provinz Homs, Talal Barazi, berichteten von mindestens 17 Toten und 29 Verletzten. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana sprach zunächst noch von mindestens 14 Toten.
Fernsehbilder zeigten den Anschlagsort im Viertel al-Sahra, über dem Flammen und Rauch aufstiegen. Auf den Bildern waren Verletzte zu sehen, die auf der Straße lagen, sowie ausgebrannte Autos und zerstörte Geschäfte. Zahlreiche Rettungskräfte und Polizisten waren im Einsatz. Die Explosionen ereigneten sich in dem vor allem von Alawiten bewohnten Stadtteil Sahraa. Zu dieser religiösen Minderheitsgruppe gehört auch der syrische Präsident Bashar al-Assad.
Homs weitgehend in Regierungshand
Die einstige Rebellenhochburg Homs wird großteils von syrischen Regierungstruppen kontrolliert. Diese hatten zuletzt bei ihrem Vormarsch gegen den IS einige Dörfer in der Provinz Aleppo zurückerobert. Bei der Offensive wurde Zehntausende Menschen in die Flucht getrieben hat. Dabei werden Assads Truppen durch russische Luftangriffe sowie von Kämpfern aus dem Iran und der libanesischen Hisbollah-Miliz unterstützt.
(APA/AFP/DPA/Reuters)