Für SPD, CDU und Grüne war dieser Sonntag der drei Lantagswahlen ein Wechselbad der Gefühle. Ungetrübte Freude kam nur bei der AfD auf.
30.12.2016 um 13:45
Überschäumende Freude herrschte in Mainz bei SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Politikerin rettete nicht nur sich selbst den Job an der Landesspitze von Rheinland-Pfalz, sondern auch der SPD den Wahlabend.
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Monatelang hatte es so ausgesehen, als würde CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner den Sieg davontragen im Duell der beiden Frauen. In den letzten Tagen gelang es Dreyer allerdings, das Ruder noch herumzureißen.
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In der CDU hatte man starke Hoffnungen auf das politische Talent Julia Klöckner gesetzt, die von einigen bereits als mögliche Nachfolgerin für Angela Merkel ins Spiel gebracht worden war. Ob Klöckner in eine Große Koalition geht, wollte sie am Wahlabend noch nicht sagen: "Man sollte einige Minuten nach der Wahl nicht schon antworten auf alles haben", meinte sie in einer ersten Reaktion.
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Die einzige Partei, die sich uneingeschränkt freuen konnte, war die AfD. Sie zog mit zweistelligen Ergebnissen in drei Landtage ein. Jörg Meuthen, Spitzenkandidat in Baden-Württemberg und zweiter Parteisprecher, stellte in seiner Reaktion auf das Wahl das "trotzdem" ins Zentrum: "Man hat uns als Dumpfbacken, Pack und Idioten bezeichnet, hat uns als Rechtsextremisten, Rassisten und Fremdenfeinde verunglimpft, die wir nicht sind, und niemals sein werden.
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Den eindrucksvollsten Sieg für die AfD fuhr in Sachsen-Anhalt mit 24 Prozent André Poggenburg ein, der dem rechten Parteiflügel angehört.
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Alle Bemühungen der Maskenbildnerin konnten nicht verhindern, dass Katrin Budde die desaströse Niederlage ihrer SPD in Sachsen-Anhalt ins Gesicht geschrieben stand. Budde, die eigentlich Ministerpräsidentin werden wollte, hatte einen zweistelligen Verlust zu verkraften.
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... in Sachsen-Anhalt, weiß Ministerpräsident Reiner Haseloff am besten. Er hat zwar mit seinem Sieg dafür gesorgt, dass sich auch die CDU an diesem Abend zumindest einmal freuen konnte, aber die AfD schaffte in seinem Bundesland den Sprung auf Platz zwei.
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Auch wenn der Grüne Winfried Kretschmann "Ich war's nicht" zu signalisieren scheint, das Gegenteil ist richtig: Er konnte sich in den vergangenen Jahren offenbar glaubwürdig als "Landesvater" von Baden-Württemberg darstellen und schaffte erstmals für die Grünen in einem Bundesland ein Ergebnis mit einer 3 vorne. Dass vor allem seine Person den Ausschlag gab, zeigt das äußerst schlechte Abschneiden der Grünen in den beiden anderen Bundesländern.
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Die Wahl ist für Kretschmann gewonnen, doch der Koalitions-Partner ist stark gezaust. Die Sozialdemokraten unter Nils Schmid verloren rund 10 Prozent, womit sich rechnerisch eine Grün-Rote Regierung nicht mehr ausgeht.
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Guido Wolf hat für die CDU ein historisches Ergebnis erreicht: Sie ist erstmals seit 1952 nicht mehr auf Platz 1 in Baden-Württemberg. Schon 2011 hatte die Partei einen enormen Schock zu verkraften, als sie nach 58 Jahren das Amt des Ministerpräsidenten einbüßte, und nun das. Dass Wolf in einer möglichen Grün-Schwarzen Regierung eine Rolle spielt ist eher unwahrscheinlich.
APA/dpa/Patrick Seeger
Lachende und weinende Augen eines Wahlabends
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