Kurden protestieren in Brüssel gegen EU-Türkei-Deal

Kurden verlangen von der EU, der Türkei keine Zugeständnisse zu machen.
Kurden verlangen von der EU, der Türkei keine Zugeständnisse zu machen.APA/AFP/JOHN THYS
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"Macht Euch nicht zum Komplizen von Verbrechen", stand auf einem Plakat der Demonstranten. Sie prangerten das harsche Vorgehen Ankaras gegen die Minderheit an.

"Erdogan Terrorist": Rund 150 Kurden haben am Freitag vor dem Brüsseler Gipfelgebäude gegen den geplanten Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei protestiert. "Macht Euch nicht zum Komplizen von Verbrechen", stand auf einem Großplakat, das den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel mit den EU-Sternen als Kopf zeigte.

Im Gipfelgebäude keine 200 Meter entfernt verhandelten die EU-Spitzen mit dem türkischen Regierungschef Ahmet Davutoglu über den geplanten Pakt. Für die Rücknahme aller Flüchtlinge von den griechischen Inseln verlangt Ankara viele Gegenleistungen: Die Aufnahme syrischer Flüchtlinge auf legalem Wege, Visafreiheit für ihre Bürger ab Juni, schnellere Beitrittsverhandlungen sowie drei Milliarden Euro zusätzlich zu den bereits zugesagten drei Milliarden zur Unterstützung der in der Türkei verbleibenden Migranten.

EU verschließe Augen vor Verbrechen

Die Demonstranten warfen der EU vor, für den Deal die Augen vor Massakern an Kurden zu verschließen und Erdogan aufzuwerten. Auf dem Großplakat reicht die mit dem EU-Emblem maskierte Merkel Erdogan ein Paket, aus dem Geldscheine flattern. Erdogan hat den in der Ägäis ertrunkenen Flüchtlingsjungen Aylan unter den Arm geklemmt. Die Demonstration verlief friedlich, die Kurden wurden von einer Polizeiabsperrung am Zugang zum Gipfelgelände gehindert.

Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International mahnte die EU mit einem Großplakat auf dem Schuman-Platz, in der Flüchtlingskrise ihre Werte nicht zu verkaufen: "Handelt nicht mit Flüchtlingen" stand auf dem Plakat, ein Foto zeigte eine Migrantin mit einem Kind vor einem Stacheldrahtzaun.

(APA/AFP)

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