Trump und Clinton gewinnen US-Vorwahl in Arizona

Favoritensiege: Trump und Clinton gewinnen.
Favoritensiege: Trump und Clinton gewinnen.(c) AFP
  • Drucken

Trump und Clinton gewinnen die Vorwahlen ihrer Parteien in Arizona, müssen sich aber beide in Utah geschlagen geben.

Die Demokratin Hillary Clinton und der Republikaner Donald Trump marschieren trotz Rückschlägen in Richtung Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahl. Am Dienstag fuhren beide bei den Vorwahlen wichtige Siege im großen US-Staat Arizona ein. Damit machten sie Niederlagen in anderen Staaten wett.

Beide verloren im konservativen Staat Utah. Trump konnte sich deshalb nicht entscheidend von seinem Verfolger Ted Cruz absetzen. Clinton unterlag zudem mit deutlichem Abstand in Idaho. Ihr parteiinterner Kontrahent Bernie Sanders konnte damit bei den drei Wahlen am Dienstag leicht, aber nicht entscheidend Boden gegenüber Clinton gut machen. Die ehemalige US-Außenministerin führt mit komfortabler Mehrheit.

Weil der Sieger in Arizona alle 58 Delegiertenstimmen zugeteilt bekommt, ist Trump dem Ziel der Kandidatur ein deutliches Stück nähergekommen. Er gewann dort mit 24 Prozentpunkten Vorsprung vor Cruz. Arizona ist einer der Staaten, der von dem - von Trump propagierten - Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko betroffen wäre. In Utah hingegen verlor der Milliardär deutlich gegen Cruz und büßte damit wohl alle 40 Delegierten ein.

Trump hat bereits 740 Delegiertenstimmen

Cruz dürfte in Utah von den Mormonen profitiert haben, die Trump einen Seitenhieb auf Mitt Romney im Wahlkampf 2012 offenbar nicht verziehen haben. Trump hatte seinerzeit bezweifelt, ob Romney, der eine anerkannte Position in der Mormonenkirche hat, wirklich ein Mormone sei. In Utah sei ihm dies auf die Füße gefallen, sagte ein Politikwissenschafter. Bei den Demokraten gewann Sanders in Utah und auch in Idaho. Die Delegiertenstimmen in diesen beiden US-Staaten werden allerdings proportional auf die Bewerber verteilt.

Trump verfügt derzeit über die Stimmen von etwa 740 Delegierten, für einen Sieg im ersten Wahlgang auf dem Parteitag im Juli in Cleveland braucht er 1.237. Das bedeutet, dass er bei den ausstehenden Vorwahlen noch immer deutlich mehr als 50 Prozent der Delegierten gewinnen muss, um sein Ziel zu erreichen.

Teile der Parteiführung bei den Republikanern versuchen weiterhin, eine Nominierung Trumps zu verhindern. Dazu dürfte der Milliardär aus New York aber auf keinen Fall die Schwelle von 1.237 Delegierten überschreiten. Die Möglichkeit einer Kampfabstimmung auf dem Parteitag ist am Dienstag kaum unwahrscheinlicher geworden.

Clinton: "Amerika verfällt nicht in Panik"

Clinton wandte sich am Dienstagabend (Ortszeit) in Seattle (US-Staat Washington) an ihre Anhänger. "Amerika verfällt nicht in Panik", sagte sie angesichts der Terroranschläge in Brüssel. "Wir bauen keine Mauern, und wir wenden unseren Freunden nicht den Rücken zu", betonte sie in Anspielung auf jüngste Äußerungen Trumps.

Der hatte zuvor erklärt, die USA müssten überlegen, ihr Engagement in der NATO zurückzufahren. Er forderte erneut eine Lockerung der Gesetze, um umstrittene Verhörmethoden bis hin zur Folter zu ermöglichen. Clinton trat dem scharf entgegen. "Dies ist die Zeit, in der Amerika Führungsqualitäten zeigen muss und nicht sich wegducken."

Trump gewann in Arizona mit 24 Prozentpunkten Vorsprung vor seinem schärfsten Widersacher Cruz. Arizona ist einer der Staaten, der von dem - von Trump propagierten - Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko betroffen wäre.

Trump ruft Muslime in die Pflicht

Natürlich ließ auch Trump die Anschläge von Brüssel nicht unangesprochen. Er warf Muslimen vor, sie würden verdächtige Aktivitäten in ihrer Gemeinschaft nicht melden. Sie müssten mehr tun, um Anschläge wie in Belgien zu verhindern, sagte Trump am Mittwoch dem britischen Fernsehsender ITV.

"Wenn sie Ärger mitbekommen, müssen sie es melden", sagte er. "Aber sie melden es nicht, sie melden es absolut nicht, und das ist ein großes Problem."

Trump verwies in dem Interview darauf, dass der Hauptverdächtige der Anschläge von Paris nach einer monatelangen Fahndung in seinem Heimatwohngebiet in Brüssel gefasst worden sei. "Er war in seinem Viertel, wo er aufgewachsen ist, und niemand hat ihn ausgeliefert. (...) Das ist eine Schande."

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.