Washington will Guantanamo-Häftlinge in andere Länder verlegen

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Erste Verlegungen sollen bereits in den kommenden Tagen stattfinden.

Das US-Verteidigungsministerium will einem Regierungsinsider zufolge rund ein Dutzend Häftlinge aus dem umstrittenen Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba in andere Länder verlegen. Darüber sei das Parlament informiert worden, sagte ein Regierungsvertreter am Mittwoch. Zu den ersten Verlegungen solle es bereits in den nächsten Tagen kommen. Weitere würden in den kommenden Wochen folgen.

in Regierungssprecher wollte die Verlegung nicht kommentieren, sagte aber der "Washington Post", die Obama-Administration werde "die Zahl der Gefangenen reduzieren und die Haftanstalt verantwortungsvoll schließen".

Konkret soll es demnach um zwei Zielländer gehen. Einer der Gefangenen, die überstellt werden, ist demnach ein Mann aus dem Jemen. Er ist seit 2007 im Hungerstreik und wird seitdem zwangsernährt. Das Blatt schreibt, insgesamt seien 41 Jemeniten inhaftiert, die wegen eines Auslieferungsstopps nicht in ihr Heimatland abgeschoben werden dürfen. Auch die Zeitung bezieht sich auf eine nicht namentlich genannte Regierungsquelle.

Obama will Lager schließen

Ziel von US-Präsident Barack Obama ist es, den Militärstützpunkt auf der Karibikinsel noch vor Ende seiner Amtszeit im Jänner zu schließen. Dort werden mutmaßliche radikale Islamisten aus den Kriegen in Afghanistan und dem Irak festgehalten.

Derzeit befinden sich gut 90 Gefangenen in dem Lager, in dem seit mehr als einem Jahrzehnt sogenannte illegale Kämpfer nach Militärgerichtsverfahren festgehalten werden. Die USA hatten das international kritisierte Lager nach den Terrorattacken vom 11. September 2001 eröffnet, und dort zeitweise bis zu 800 Terrorverdächtige interniert.

(Reuters)

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