Obama entsetzt über Trumps Atomvorstellungen

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Der republikanische Präsidentschaftskandidat will Japan und Südkorea aufrüsten, um Nordkoreas Atomarsenal im Zaum zu halten.

Das Weiße Haus ist entsetzt über die Atomvorstellungen Donald Trumps. Ben Rhodes, der stellvertretende Sicherheitsberater von Präsident Barack Obama, bezeichnete Trumps Vorstellungen katastrophal. Der republikanische Präsidentschaftskandidat hatte sich dafür ausgesprochen, Japan und Südkorea mit Atomwaffen auszustatten, um eine nukleare Bedrohung Nordkoreas in Schach zu halten. Japan und Südkorea den Status von Atommächten zu verleihen bedeute eine komplette Abkehr von 70 Jahren US-amerikanischer Außenpolitik. Diese sei von Demokraten wie Republikanern gleichermaßen getragen worden.

Trump, der sich um die republikanische Präsidentschaftskandidatur bemüht, hatte CNN gesagt, er halte es für Alliierte wie Japan oder Südkorea für besser, wenn sie Atomwaffen besäßen - wie Nordkorea oder Pakistan auch. Er sagte: "Wäre es für Japan nicht irgendwie besser, Atomwaffen zu haben, wenn Nordkorea auch welche hat?" In Washington findet derzeit ein Nukleargipfel statt, zu dem Präsident Obama Staatschefs aus aller Welt eingeladen hat.

Ahnungslos, naiv und gefährlich

Trump bekräftigte überdies seine Ansicht, dass die USA ihren asiatischen Verbündeten keinen Schutz mehr gewähren sollten, wenn diese dafür nicht mehr Geld bezahlten. Die sicherheitspolitischen Vorstellungen des Bauunternehmers und Reality-TV-Stars sind auch in seiner eigenen Partei hoch umstritten. Führende Verteidigungs- und Geopolitikexperten, die den Republikanern nahestehen, bezeichnen Trumps Vorstellungen als ahnungslos, naiv und gefährlich.

(APA/DPA)

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