Militärausgaben steigen erstmals wieder leicht an

Weapons are seen during Doha International Maritime Defence Exhibition
Weapons are seen during Doha International Maritime Defence Exhibition(c) REUTERS (NASEEM ZEITON)
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Westliche Länder sparen laut Sipri-Institut weniger.

Stockholm. Die den Wirtschaftskrisen geschuldete Durststrecke für das weltweite Geschäft mit dem Tod nähert sich ihrem Ende. Laut dem Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes Sipri sind die weltweiten Militärausgaben erstmals seit 2011 wieder angestiegen, von 2014 auf 2015 um ein Prozent. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 1472 Milliarden Euro für Waffen ausgegeben. Den Grund für den Wendepunkt sieht Sipri in der erhöhten Nachfrage in Asien, in Ozeanien, aber auch in Zentral- und Osteuropa.
Die USA gaben 2015 mit 596 Milliarden US-Dollar weiterhin mit großem Abstand am meisten für das Militär aus. Washington steht damit weiterhin für rund ein Drittel aller weltweit eingekauften Waffen. Der stetige Rückgang der US-Rüstungsausgaben ist mit 2,4 Prozent zum Vorjahr deutlich geringer als in den Jahren zuvor. Laut Sipri-Schätzungen könnten die US-Waffenausgaben nach 2016 auch wieder ansteigen.

Saudis geben mehr Geld aus

China folgte mit 215 Milliarden Dollar (plus 7,4 Prozent zum Vorjahr). Weil das Land kaum Zahlen herausgibt, gilt dieser Wert als grobe Schätzung. Saudiarabien stieg 2015 von Platz vier auf Platz drei auf, mit 87,2 Milliarden Dollar (plus 5,7 Prozent). Russland folgte auf Platz vier mit 66,4 Milliarden Dollar (plus 7,5 Prozent).
Sipri-Forschungschef Sam Perlo-Freeman sieht zudem klare Anzeichen dafür, dass westliche Länder am Ende ihres militärischen Sparkurses sind. Der Rückgang der Militärausgaben in Westeuropa ist mit insgesamt nur noch 1,3 Prozent im Jahr 2015 deutlich abgeflaut. Osteuropäische Länder haben Rüstungsausgaben wegen ihrer Angst vor dem aggressiver gewordenen Russland erhöht. Dort stiegen die Rüstungsausgaben um 13 Prozent. (anw)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.04.2016)

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