"Europa geht mit den Flüchtlingen in Rede und Tat genauso um wie wir", sagt der ungarische Regierungschef Orbán. "Ohne es zuzugeben."
Ungarns rechtsnationaler Ministerpräsident Viktor Orbán meldet Zweifel an. sieht die Differenzen mit Deutschland in der Flüchtlingspolitik ausgeräumt und seine eigene Position bestätigt. "Die Meinungsunterschiede sind Vergangenheit, die Deutschen haben in der Migrationskrise ihren Standpunkt geändert", sagte Orban am Freitag im staatlichen Rundfunk.
Berlin erkenne jetzt die "Wichtigkeit des Schutzes der (EU-)Außengrenzen" an. "Ohne es zuzugeben, geht Europa mit den Flüchtlingen in Rede und Tat genauso um wie wir", sagte Orban.
Der ungarische Regierungschef hatte im vergangenen Jahr sein Land mit Grenzzäunen gegen Flüchtlinge abgeschottet und eine Kampagne gegen Asylsuchenden gestartet. Zugleich schwang er sich auf der europäischen Bühne zum scharfen Kritiker der Flüchtlingspolitik Merkels auf.
Am vergangenen Dienstag hatte Orban den deutschen Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl in seinem Heim bei Ludwigshafen besucht. Im Anschluss an das Treffen wurde eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der die beiden ihre Unterstützung für Merkel betonten.
(APA)