Malema hatte in einem Interview mit einem gewaltsamen Umsturz gedroht. Er wirft Präsident Zuma vor, Proteste der Opposition zu unterdrücken.
Die südafrikanische Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) hat ihren ehemaligen Jugendführer Julius Malema wegen Hochverrats angeklagt. Dies teilte ein Parteisprecher am Montag über den Internet-Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Der aufstrebende Politiker wurde 2012 wegen disziplinarischer Vergehen aus dem ANC ausgeschlossen.
Anlass für den Schritt ist ein Interview des heutigen Oppositionsführers mit dem Nachrichtensender Al-Jazeera vom Sonntag. In dem Gespräch drohte Malema, die Regierung mit Gewalt ablösen zu wollen, falls sie Proteste der Opposition weiter gewaltsam unterdrücke. "Ein Teil der revolutionären Pflicht ist es, zu kämpfen und wir schämen uns nicht, notfalls zu den Waffen zu greifen", sagte der Politiker.
ANC drohen Verluste bei Regionalwahlen
Im Juli 2013 gründete Malema die Partei Kämpfer für wirtschaftliche Freiheit (EFF), heute die drittstärkste politische Kraft im Parlament. Ein vom ANC angestrengter Prozess wegen Korruption gegen Malema scheiterte. Der heute 35-Jährige greift Staatschef Jacob Zuma immer wieder scharf an und erhebt seinerseits Korruptionsvorwürfe gegen den Präsidenten. Malema wirft dem ANC vor, die Ungleichheit zwischen Schwarzen und Weißen seit der Führung Nelson Mandelas nicht genug bekämpft zu haben.
Die Anfeindungen kommen zu einem heiklen Zeitpunkt: In Südafrika finden am 3. August Lokalwahlen statt. Es wird erwartet, dass EEF und die größte Oppositionspartei Demokratische Allianz dem ANC große Verluste einbringen werden - vor allem in den großen Städten, so auch in der Hauptstadt Pretoria.
(APA/AFP/Reuters/red.)