Attentate gegen Armee und Polizei in Türkei

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Die Türkei wurde am Wochenende von einer neuen Gewaltwelle erschüttert. Mindestens fünf Sicherheitskräfte starben im Süden des Landes durch Anschläge kurdischer Kämpfer.

Istanbul.  Bei Anschlägen auf Sicherheitskräfte sind am Sonntag mindestens fünf Menschen getötet worden. Bei einem Autobombenanschlag auf eine Polizeizentrale in der südtürkischen Stadt Gaziantep wurden laut Behörden zwei Polizisten getötet und 22 Menschen verletzt. In der von Gaziantep mehrere Hundert Kilometer weiter östlich gelegenen Stadt Nusaybin in der Provinz Mardin töteten nach Armeeangaben kurdische Extremisten drei Soldaten.

Nach Angaben des Gouverneurs der Provinz Gaziantep waren unter den Verletzten des „heimtückischen Angriffs“ auch neun Polizisten. Auf Fernsehbildern war ein Autowrack vor dem Polizeigebäude zu sehen. Ein Korrespondent des Senders CNN Türk berichtete, während der Explosion seien Schüsse zu hören gewesen. Auf TV-Bildern waren Rettungsautos an der Einfahrt zu dem Polizeihauptquartier zu sehen, Trümmer lagen auf der Straße.

In der nahe Gaziantep gelegenen Grenzstadt Kilis schlugen indessen erneut Raketen ein, vier Menschen wurden verletzt. Die Geschosse wurden laut Nachrichtenagentur Anadolu von der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus Syrien abgefeuert. Bei Vergeltungsangriffen der Armee seien neun IS-Kämpfer getötet worden.

Bomben auf PKK-Positionen

In Nusaybin wurden zusätzlich zu den drei Toten 14 Soldaten verletzt. Die Armee machte eine „separatistische Terrorgruppe“ für den Angriff verantwortlich. Damit ist die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gemeint. Die Nachrichtenagentur Dogan meldete, die PKK habe eine für Bombenentschärfungen zuständige Armeeeinheit mit Raketen angegriffen. Zuvor hatte die türkische Luftwaffe Stellungen kurdischer Extremisten angegriffen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.05.2016)

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