London könnte ersten muslimischen Bürgermeister bekommen

Sadiq Khan geht als Favorit in die Londoner Bürgermeister-Wahl.
Sadiq Khan geht als Favorit in die Londoner Bürgermeister-Wahl.Bloomberg
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Sadiq Khan, Sohn muslimischer Einwanderer, geht als Favorit in die Wahl. Der Labour-Kandidat bedauert die Schlammschlacht der Tories.

Die Londoner wählen an diesem Donnerstag einen neuen Bürgermeister. In Umfragen liegt der Labour-Kandidat Sadiq Khan vor dem Konservativen Zac Goldsmith. Khan könnte der erste muslimische Bürgermeister der Millionen-Metropole werden.

Der Favorit bei der Bürgermeisterwahl am Donnerstag ist Khan. Er will im Fall eines Siegs die unterschiedlichen religiösen und ethnischen Gemeinden der Stadt zusammenbringen. "Hoffentlich werde ich der Bürgermeister, der unsere Stadt wieder vereint", sagte der 45-jährige Muslim und Kandidat der oppositionellen Labour-Partei am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

"Ich bin Londoner, Brite, ein stolzer Muslim. Ich bin asiatischer Herkunft mit pakistanischem Erbe - aber das Großartige an dieser Stadt ist, dass ein Londoner jeden Glauben oder keinen Glauben haben kann, und er wird respektiert", sagte der in einer Sozialwohnung aufgewachsene Einwanderersohn. Er fügte hinzu, als Bürgermeister wolle er sich dafür einsetzen, dass andere Londoner dieselben Aufstiegschancen erhielten wie er.

In Umfragen deutlich vor Goldsmith

Khans konservativer Rivale ist Zac Goldsmith, der 41-jährige Sohn des Milliardärs Jimmy Goldsmith. Dessen Versuche, ihn mit radikalen Muslimen in Verbindung zu bringen, wertete Khan als Zeichen zunehmender Verzweiflung. Er bedauere es, dass sich Goldsmith und seine Partei für eine derart "negative und spalterische Kampagne" entschieden hätten, sagte er.

In letzten Meinungsumfragen vor der Wahl lag Khan 12 bis 14 Prozentpunkte vor seinem Widersacher Goldsmith. Bei einem Sieg wäre der Sohn eines pakistanischen Busfahrers der erste muslimische Bürgermeister der britischen Hauptstadt.

Regionalwahlen in weiten Teilen des Landes

Zugleich werden in Schottland, Nordirland und Wales Regionalparlamente bestimmt, in England zahlreiche Kommunalparlamente gewählt. Umfragen gehen von Verlusten der Labour-Partei aus. Kommentatoren meinen, starke Verluste könnten den Druck auf Oppositionschef Jeremy Corbyn deutlich erhöhen. Labour ist zudem durch umstrittene Hitler-Äußerungen von Mitgliedern in die Schlagzeilen geraten.

Die Wahllokale sind bis 23 Uhr unserer Zeit geöffnet, mit ersten Ergebnissen wird am Freitagmorgen gerechnet.

(APA/AFP)

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