AfD bricht Gespräch mit Zentralrat der Muslime ab

Aiman Mazyek (li.) und Frauke Petry (re.) trafen sich zur ergebnislosen Aussprache.
Aiman Mazyek (li.) und Frauke Petry (re.) trafen sich zur ergebnislosen Aussprache.APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
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Ein Treffen zwischen AfD und Zentralrat in Berlin ging rasch zu Ende. Es gab keine Gemeinsamkeiten. Der Zentralrat hatte das Parteiprogramm heftig kritisiert.

Es sollte eine Aussprache werden, doch der Konflikt wurde größer. Die deutsche rechtspopulistische Partei AfD traf sich am Montag mit Vertretern des Zentralrats der Muslime in Berlin. Nach einer Stunde ging man wieder auseinander. Laut Zentralrats-Vorsitzendem Aiman Mazyek habe der AfD das Gespräch beendet. Er war der AfD vor, den gesellschaftlichen Frieden zu gefährden.

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hatte gehofft, dass die rechtspopulistische AfD Teile ihres neuen Parteiprogramms wieder zurücknimmt. "Wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben", hatte Mazyek am Montag im deutschen Fernsehen über eine mögliche Annäherung beider Seiten gesagt. Das Partei-Programm der AfD schränke die Lebensumstände der Muslime ein und sei grundgesetzwidrig. "Und vielleicht nimmt sie das zurück", sagte Mazyek.

Für die AfD gehört der Islam nicht zu Deutschland

Anfang Mai hatte die AfD ein Parteiprogramm verabschiedet, in dem es heißt, "der Islam gehört nicht zu Deutschland". Daraufhin erklärte der ZMD-Vorsitzende, zum ersten Mal seit dem Ende der Nazi-Herrschaft gebe es in Deutschland eine Partei, "die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert und sie existenziell bedroht".

Mazyek warf der AfD im Sender ZDF "pauschale Diffamierungen" vor. Die Partei nehme "verfassungswidrige und auch verfassungsfeindliche Positionen" ein. "Wir machen heute deutlich, dass unsere rote Linie das Grundgesetz ist. Und alles, was dazu führt, dass das Grundgesetz angegriffen wird, das ist mit uns nicht zu machen."

Sein Verband werde es nicht zulassen, dass "ein Keil zwischen die Religionsgemeinschaften" getrieben werde, sagte Mazyek.

(APA/dpa/Red.)

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