Es ist der zweite gelungene Fluchtversuch nordkoreanischer Auslandsangestellten. Das Regime hat 50.000 Bürger entsandt, um dem Staat im Ausland Einnahmen zu sichern.
Diese Gelegenheit ließen sich die Nordkoreaner nicht entgehen. Zwei oder drei Angestellte in einem von Pjöngjang betriebenen Restaurant in China seien ins Ausland geflohen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag. Es sei der zweite gelungene Fluchtversuch von nordkoreanischen Restaurant-Mitarbeitern im Ausland.
Bereits im April seien 13 Nordkoreaner, die in einem Lokal in der ostchinesischen Küstenstadt Ningbo gearbeitet hatten, nach Seoul geflohen. Restaurants, die Nordkorea im Ausland betreibt, seien eine der Hauptquellen des stalinistischen Staates, um an harte Währung zu kommen, schreibt Yonhap. Es wird vermutet, dass Pjöngjang mit diesen und anderen Einnahmen aus dem Ausland sein Atom- und Raketenprogramm finanziert.
Entsandt, um Geld zu verdienen
Seit dem vierten Nukleartest und einem Langstreckenraketentest in diesem Jahr haben der UN-Sicherheitsrat und einige andere Länder die Sanktionen gegen das Regime strikt verschärft. Auch nordkoreanische Auslandsrestaurants litten unter den härteren Strafmaßnahmen, berichtet Yonhap. Südkorea schätzt, dass Nordkorea rund 130 dieser Restaurants in 12 Ländern betreibt, darunter auch China, Vietnam und Kambodscha, und damit zehn Millionen Dollar jährlich einnimmt.
Insgesamt hat Nordkorea eine halbe Million Arbeiter ins Ausland entsandt, um Geld in die leeren Staatskassen zu spülen. Eigentlich sind diese Menschen sorgfältig ausgewählt, sie gelten als regimetreu. Auch die Nordkoreaner, die im April geflohen sind, sollen einen guten sozialen Status gehabt haben. Pjöngjang beschuldigt den Süden daher, die Gruppe gekidnappt zu haben.
(maka)