Spanien will 600 statt 17.000 Flüchtlinge aufnehmen

APA/CHRISTINA SCHWAHA
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Bisher hat Spanien 17 Flüchtlinge aufgenommen. Bis Mitte Juni hatte man eine Aufnahme von 17.000 Personen aus Syrien vereinbart. Diesen Deal hält man jetzt nun doch nicht ein.

Spanien hat in dieser Woche mit der Aufnahme von Flüchtlingen aus Lagern in und außerhalb der EU begonnen. Das Innenministerium in Madrid teilte am Mittwoch mit, bis Mitte Juni würden 586 Menschen empfangen, großteils Syrer und Iraker. Im Rahmen der EU-Umsiedlungspläne hatte sich Madrid im Vorjahr verpflichtet, 17.000 Flüchtlingen eine neue Heimat zu geben. Aufgenommen wurden erst 17.

Wegen der Untätigkeit muss sich die Regierung des konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy seit Monaten schwere Vorwürfe der Opposition und von Menschenrechtsgruppen anhören. Ende April waren sogar vier Abgeordnete in einen Hungerstreik getreten, um den Druck zu erhöhen. Rajoy bringe "Schande über Spanien", schimpfte der Chef der sozialistischen Partei (PS), Pedro Sanchez.

Von den knapp 600 Flüchtlingen, die nun bis Mitte Juni aufgenommen werden, kommen laut Innenministerium 285 aus Lagern im Libanon, 150 aus Griechenland, 101 aus der Türkei und 50 aus Italien. Im vergangenen Jahr hatten fast 1,3 Millionen Flüchtlinge in der EU Asyl beantragt, mehr als ein Drittel von ihnen in Deutschland. Die EU-Staaten hatten im September vereinbart, 140.000 Flüchtlinge aus Lagern in den 28 Mitgliedstaaten zu verteilen.

(APA/AFP)

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