US-Ministerium bescheinigt Clinton Fehlverhalten in E-Mail-Affäre

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Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton habe sich keine Erlaubnis dafür geholt, ihre Kommunikation über private Server abzuwickeln.

Hillary Clinton hat mit der Nutzung eines privaten E-Mail-Servers in ihrer Zeit als US-Außenministerin gegen interne Vorschriften des Ministeriums verstoßen. Zu diesem Schluss kommt ein Untersuchungsbericht der Behörde, der am Mittwoch vorab veröffentlicht wurde.

Clinton habe sich im Ministerium keine Erlaubnis dafür eingeholt, ihre Kommunikation über den privaten Server abzuwickeln, heißt es darin. Hätte sie es getan, wäre ihr das wahrscheinlich nicht erlaubt worden.

Mitarbeiter wussten über problematische Lage

Aus dem Bericht geht auch hervor, dass Mitarbeitern Clintons nahegelegt wurde, dass die Nutzung des Servers problematisch sei.

Die Affäre nagt seit längerem an der demokratischen Präsidentschaftsbewerberin. Sie sieht sich deswegen massiven Angriffen aus dem republikanischen Lager ausgesetzt. Insbesondere Donald Trump bringt das Thema immer wieder auf. Clinton ist die Favoritin auf die Kandidatur der Demokraten.

Sie hat die Nutzung des privaten Servers mittlerweile als Fehler bezeichnet. Aber die Untersuchung des Außenministeriums ist nur eine von mehreren. Gefährlich könnte ihr eine Ermittlung des FBI werden. Die Bundespolizei prüft, ob sie über den Server auch vertrauliche Informationen verschickte oder empfing. In diesem Fall droht ihr eine Anklage.

"Systematische Schwächen"

Berichten zufolge scheint die Ermittlung kurz vor dem Ende zu stehen. Vor kurzem befragte das FBI Clintons Vertraute Huma Abedin. Sie war im Außenministerium stellvertretende Stabschefin und persönliche Assistentin Clintons und ist mittlerweile die Vizevorsitzende ihres Wahlkampfteams.

Der Untersuchungsbericht umfasst 83 Seiten. Neben Clinton wurden auch die Amtszeiten von vier weiteren Außenministern unter die Lupe genommen, darunter die des amtierenden Chefdiplomaten John Kerry. Als Fazit heißt es allgemein: "Im Büro des Außenministers gab es über längere Zeit systematische Schwächen bei der elektronischen Kommunikation und der Aufzeichnung, die über die Amtszeit eines Außenministers hinausgehen."

Das Ministerium hatte Clintons E-Mails in den vergangenen Monaten nach und nach veröffentlicht. Damit setzte es eine richterliche Anordnung um.

(APA/DPA)

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