Der Afghane Akhundzada führt die islamistische Miliz.
Kabul/Islamabad. Von einem Kompromisskandidaten ist die Rede, wiewohl über den Kandidaten kaum etwas bekannt ist: Der vermutlich aus der afghanischen Stadt Kandahar stammende Haibatullah Akhundzada ist zum neuen Chef der Taliban ernannt worden. Sein Vorgänger, Akhtar Mansour, starb vor einigen Tagen bei einem US-Drohnenangriff.
Akhundzada gilt als Hardliner. Er war ein Gefährte des langjährigen, mittlerweile verstorbenen Taliban-Führers Mullah Oman und ist offenbar Religionsgelehrter. Der Wunschkandidat von einigen Mitgliedern des Taliban-Schura-Rates soll Sirajuddin Haqqani gewesen sein. Da er aber weltweit gesucht wird, entschied man sich doch für Akhundzada. Doch nicht jeder ist dafür: Am Donnerstag verweigerte ihm bereits sein erster Gegner die Gefolgschaft: Taliban-Kommandant Mullah Rassoul hat sich allerdings auch gegen Akhundzadas Vorgänger gestellt. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2016)