Besonders Großveranstaltungen wie die Fußball-EM böten Terroristen "ein größeres Ziel", schreibt das US-Außenministerium in einer Mitteilung. In Frankreich wurde indes der Ernstfall geprobt.
Das Außenministerium in Washington ruft US-Bürger zur Wachsamkeit bei Reisen nach Europa während der Fußball-Europameisterschaft auf. Die Stadien, Fanmeilen und Public-Viewing-Veranstaltungen könnten zu potenziellen Zielen für Terroristen werden, heißt es in der Mitteilung, die das Außenministerium am Dienstag herausgab. Der Sprecher des Ministeriums, John Kirby, sagte aber, es gebe "selbstverständlich keinerlei glaubhafte oder spezifische Hinweise". Bei der Mitteilung handle es sich lediglich um die Erneuerung eines Standardhinweises.
"Lassen Sie mich das in den richtigen Zusammenhang stellen", sagte Kirby. "Es geht um eine geplante Aktualisierung." Hätte das Ministerium damit bis Mitte Juni gewartet, dem Datum, an dem die Erneuerung eigentlich fällig gewesen wäre, hätte die EM aber schon begonnen. Kirby: "Deswegen haben wir den Sommeranfang genutzt, sie früher zu veröffentlichen als eigentlich üblich."
In der Mitteilung heißt es: "Die große Zahl von Touristen, die in den Sommermonaten Europa besuchen, bietet Terroristen, die Angriffe auf öffentliche Plätze planen, ein größeres Ziel, besonders bei Großereignissen." Betroffen sei auch der katholische Weltjugendtag in Krakau (Polen). Kirby sagte: "Wir raten Amerikanern keineswegs, den Veranstaltungen im Sommer in Europa fernzubleiben."
Simuliertes Attentat im Stade de France
In Frankreich wurde indes am Dienstag mit einem simulierten Attentat im Stade de France ein Worst-Case-Szenario für das Fußball-Großereignis durchgespielt. Die Übung im Stadion des Pariser Vororts St. Denis sollte unter möglichst realistischen Bedingungen die Koordination der Rettungskräfte im Falle eines Anschlags trainieren. Über 500 Menschen waren an der Übung beteiligt. Sieben EM-Spiele sollen in der 80.000 Zuseher fassenden Arena stattfinden, darunter auch die Partie Österreich - Island am 22. Juni.
(APA/Reuters)