Israel treibt Siedlungsbau in arabischem Viertel Jerusalems voran

Die Stadtverwaltung hat den Neubau im umstrittenen Stadtteil Silwan erlaubt.

Die Stadtverwaltung von Jerusalem hat am Mittwoch den Bau eines weiteren Wohngebäudes für jüdische Familien mitten im umstrittenen arabischen Stadtteil Silwan genehmigt. "Der kommunale Planungsausschuss hat das Bauprojekt genehmigt", teilte das Bürgermeisteramt mit.

Es handelt sich um ein dreistöckiges Bauwerk neben einem anderen Haus mitten in dem Araberviertel, das bereits von jüdischen Siedlern bezogen wurde.

Der Arbeiterbezirk Silwan, der sich südlich an die Jerusalemer Altstadtmauern anschließt, wird zunehmend zu einem Brennpunkt des Nahostkonflikts. Für die Palästinenser ist er fester Teil von Ost-Jerusalem, der Hauptstadt ihres angestrebten unabhängigen Staates. Nationalistische Israelis wollen zumindest die Hänge, die vom Tempelberg hinunterführen, mit jüdischen Bewohnern besiedeln, weil dort vermutlich die Davidsstadt lag, die Wiege Jerusalems.

In den Außenbezirken von Ost-Jerusalem, das Israel 1967 im Sechstagekrieg eroberte und zusammen mit dem Umland annektierte, wurden seitdem große Trabantensiedlungen aufgebaut. So leben im besetzten Teil der Stadt inzwischen 195.000 Israelis neben 310.000 Palästinensern.

In der Altstadt und den direkt benachbarten arabischen Vierteln bilden sie dagegen bisher nur kleine jüdische Inseln. In Silwan wohnen nur wenige hundert radikal eingestellte Siedler verstreut zwischen 55.000 Arabern, doch täglich kommt es zu Spannungen.

(APA)

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