Sicherheit: Mehr Kontrollen an Flughäfen

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Archivbild.(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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Weltweit wurden Maßnahmen verschärft: In Wien sind Beamte in Uniform und Zivil im Einsatz, Verdächtige werden aufgehalten.

Wien. Wie können sich internationale Flughäfen vor Anschlägen schützen? Diese Frage beschäftigte nach dem Blutbad in Istanbul am Mittwoch erneut Sicherheitsbehörden weltweit. Und so wurden am Mittwoch die Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen weiter verschärft – auch in Österreich: Innenminister Wolfgang Sobotka gab gleich am Vormittag bekannt, dass am Flughafen Wien eine „verstärkte Streifentätigkeit“ durchgeführt wird.

Seit gestern sind mehr Polizisten „sowohl in Uniform als auch in Zivil“ am Flughafen im Einsatz, bestätigte ein Ministeriumssprecher der „Presse“. Der Einsatz geschehe in Abstimmung mit der Spezialeinheit Cobra, wie bereits nach den Brüssel-Anschlägen im März. Zudem seien Sicherheitskräfte aufgefordert worden, „allen verdächtigen Wahrnehmungen sofort nachzugehen“, also auch suspekte Personen am Airport sofort zu kontrollieren. Die verstärkte Polizeipräsenz betrifft derzeit nur den Flughafen Wien. Als größter Airport des Landes sei er „besonders gefährdet“.

An den bereits „sehr intensiven Passagierkontrollen“ ändere sich nichts, sagte ein Sprecher des Flughafens Wien. Diese Maßnahmen werden ohnehin meist von EU-Richtlinien geregelt. Der Sprecher wies zusätzlich darauf hin, dass bereits seit 2015 verstärkte Sprengstoffkontrollen am Airport stattfinden.

Der Flugverkehr nach Istanbul sei jedenfalls schnell wieder aufgenommen worden: Von den insgesamt zehn Flügen von und nach Istanbul seien lediglich zwei am Vormittag gestrichen worden. Die restlichen Flüge sollten „wie geplant“ durchgeführt werden.

Auch in den USA reagierten die Behörden umgehend auf den Terror am Atatürk-Flughafen: In New York patrouillierten schwer bewaffnete Sicherheitsteams deutlich sichtbar an den Flughäfen La Guardia und John F. Kennedy sowie in Newark in New Jersey.

Dass auch strengste Sicherheitsvorkehrungen Terroristen nicht immer stoppen können, zeigte der Terror in Istanbul: Dort wurden Passagiere und Besucher schon seit längerer Zeit bereits am Eingang des Flughafens kontrolliert. Ähnliche Maßnahmen gibt es in Moskau, Kabul und Tel Aviv. In Brüssel wurden solche Kontrollen nach Protesten von Passagieren wegen langer Warteschlangen wieder gelockert. (basta./ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.06.2016)

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