Die britische Abgeordnete Angela Eagle bewirbt sich Medienberichten zufolge um den Parteivorsitz der oppositionelle Labour-Partei.
Knapp eine Woche nach dem Brexit-Votum steuert die oppositionelle britische Labour-Partei auf vorgezogene Wahlen um den Parteivorsitz zu. Wie britische Medien berichten, will die Labour-Abgeordnete Angela Eagle am Donnerstag ihre Kandidatur für den Posten ankündigen. Mit ausreichender Unterstützung aus der Fraktion könnte sie damit Parteichef Jeremy Corbyn zwingen, sich Neuwahlen zu stellen.
Corbyn steht seit dem Brexit-Votum unter enormem Druck. Innerhalb weniger Tage lief ihm mehr als die Hälfte seiner Schattenminister davon. Am Dienstag entzog ihm die überwältigende Mehrheit der Labour-Abgeordneten das Vertrauen. Sie werfen ihm Führungsschwäche vor, und dass er im Wahlkampf um das Brexit-Referendum zu wenig Einsatz für einen Verbleib in der EU gezeigt habe.
Trotzdem weigert sich Corbyn, zurückzutreten. Erst im Spätsommer vergangenen Jahres hatte die Parteibasis den Vertreter des linken Flügels von Labour mit überwältigender Mehrheit ins Amt gewählt. In der Unterhausfraktion hat er aber kaum Rückhalt. Sollte er bei einer erneuten Urwahl wieder gewinnen, droht der Labour-Partei die Spaltung, glauben Beobachter.
(APA/dpa)