Kanada entsendet 1000 Nato-Soldaten an russische Grenze

Nato-Truppenübung in Bulgarien.
Nato-Truppenübung in Bulgarien.APA/AFP/NIKOLAY DOYCHINOV
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Außer Deutschland, den USA und Großbritannien gehört auch Kanada zur "Riege der Führungsnationen" und schickt seine Truppen nach Lettland.

Die Pläne für die Verstärkung der NATO-Ostflanke nehmen weiter Kontur an. Außer Deutschland, Großbritannien und den USA wird nach Bündnisangaben Kanada einen der neuen Truppenverbände leiten. Die Riege der Führungsnationen sei damit komplett, kündigte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstagabend an.

Mit der Entsendung von je 1000 Soldaten nach Polen, Lettland, Estland und Litauen will die NATO auf das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der östlichen Bündnispartner reagieren. Sie fühlen sich seit dem Beginn der Ukraine-Krise verstärkt von Russland bedroht. Kanada wird seine Truppen nach Lettland entsenden. "Als Nato müssen wir in der Lage sein, eine starke Nachricht zu senden, dass das Vorgehen auf der Krim und in der Ukraine nicht zu akzeptieren sind", sagte der kanadische Verteidigungsminister Harjit Sajjan.

Weitere Details zum geplanten Truppenaufmarsch könnten Ende kommender Woche beim NATO-Gipfel in Warschau geklärt werden. Dort soll ein ganzes Paket neuer Abschreckungsmaßnahmen präsentiert werden. Am Donnerstag warf daher der russische Präsident Wladimier Putin dem Militärbündnis antirussische Aktivitäten in Osteuropa vor. "Die Allianz unternimmt konfrontative Schritte gegen uns", kritisierte Putin am Donnerstag in Moskau. Russland werde auf Übungen und Truppenverstärkungen der NATO in ihren östlichen Bündnisstaaten angemessen reagieren. 

(APA/dpa)

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