Gaza: Hamas kämpft gegen "Sex-Kaugummis" und Jeans

Hamas, Gaza
Hamas, Gaza(c) EPA (Mohammed Saber)
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Die radikal-islamische Palästinenserorganisation verschreibt sich zunehmend dem Kampf gegen den "Sittenverfall". Ziel sind "Sex-Kaugummis" aus Israel und "unmoralische" Kleidung bei Schülerinnen.

Die militärischen Erfolge gegen Israel bleiben aus - da konzentriert man sich lieber auf die "moralischen".  Die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas verschreibt sich derzeit zunemend dem Kampf gegen den "Sittenverfall".

Eines der Angriffsziele: "Sex-Kaugummis". Die Hamas wirft Israel vor, Aphrodisiaka in Form von Kaugummis und Tropfen in den Gazastreifen bringen zu lassen, "um die palästinensische Jugend zu verderben".

Der israelische Geheimdienst habe die Drogen in großen Mengen zu sehr niedrigen Preisen an Schmuggler verteilt, behauptet die Hamas. Die Schmuggler sollten die Substanzen dann an Jugendliche im Gazastreifen verteilen.

Auch wenn Israel die Vorwürfe als "absurd" zurückweist, der Hamas ist es offenbar ernst. "Die Jugendlichen sollten mittels Sex gegen die Hamas aufgehetzt werden", zitiert der "Spiegel" am Mittwoch einen Sprecher der Hamas-Polizei.

Neue Kleidervorschriften für Schülerinnen

Die Hamas kämpft derzeit auch verstärkt an der "Kleidungs-Front". Zu Beginn des neuen Schuljahres im August hat man jungen Frauen verboten, Jeans oder Jeansröcke zu tragen. An den Eingängen der Mädchenschulen hängen Schilder mit dem Hinweis: "Alle Mädchen sollten einen dunkelblauen Umhang tragen, ihren Kopf mit einem weißen Kopftuch verhüllen und schwarze oder weiße Schuhe anziehen. Wir erwarten, dass alle Mädchen den Anweisungen Folge leisten."

Die Hamas bestreitet, die Kleidungsvorschriften offiziell angeordnet zu haben. Laut der unabhängigen palästinensichen Nachrichtenagentur "Ma'an" wurden aber Schülerinnen wieder nach Hause geschickt, die ohne die gebotene Uniform zur Schule kamen. Ladenbesitzer in Gaza hätten aufgehört, Jeanshosen und -Röcke an Schulmädchen zu verkaufen. Und - wie der "Spiegel" berichtet - nicht einmal mehr die Schaufensterpuppen dürfen leicht bekleidet sein.

(kron)

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