Präsident Erdogan will gut ausgebildeten Syrern die türkische Staatsbürgerschaft anbieten. Kritiker sehen einen wahltaktischen Schachzug.
Bis zu 300.000 syrische Flüchtlinge in der Türkei könnten einem Zeitungsbericht zufolge die türkische Staatsbürgerschaft erhalten. Die Einbürgerungen sollten Schritt für Schritt erfolgen, zunächst sei dies für 30.000 bis 40.000 Syrer vorgesehen, berichtete die Zeitung "Habertürk" am Samstag. Das Angebot richte sich an gut ausgebildete Flüchtlinge.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Anfang Juli erstmals verkündet, dass syrische Flüchtlinge in seinem Land die türkische Staatsbürgerschaft erhalten könnten. Die Ankündigung Erdogans hatte teils harsche Kritik ausgelöst, unter anderem wurde gemutmaßt, der Präsident wolle durch die Einbürgerung hunderttausender Syrer auch hunderttausende neue Wähler für seine islamisch-konservative Partei AKP gewinnen.
In der Türkei halten sich derzeit rund 2,7 Millionen Syrer auf, die vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat geflüchtet sind. Viele Türken sehen in den Ankömmlingen aus Syrien mittlerweile Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt.
(APA/AFP)