In Bangladesch müssen Schulen abwesende Studenten melden

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BANGLADESH-UNREST-RELIGIONAPA/AFP/APF/STR
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Zudem verbietet die Regierung im Kampf gegen islamistische Anschläge einen von einem Prediger gegründeten TV-Sender.

Nach zwei islamistischen Anschlägen hat die Regierung Bangladeschs angeordnet, dass fehlende Schüler und Studenten von den Bildungsinstitutionen nach zehn Tagen gemeldet werden müssen. Darüber hinaus teilte Informationsminister Hasanul Haq Inu am Sonntag mit, dass der von einem indischen Prediger gegründete Fernsehsender Peace TV verboten wird.

Die Anschläge mit insgesamt mindestens 23 Toten wurden vor rund einer Woche in der Hauptstadt Dhaka und am Donnerstag im Norden des Landes verübt. Unter den Attentätern, die in Dhaka ein Café überfallen hatten, waren mehrere Schüler und Studenten.

Regierungschefin Sheikh Hasina forderte die Schulen und Hochschulen nun auf, sie sollten Listen fehlender Schüler und Studenten veröffentlichen. Die Regierung werde in ihrem Kampf "gegen Militanz und Terrorismus rigoros" vorgehen. Die Fernsehsender begannen damit, Fotos vermisster Studenten und Spots mit Warnungen vor Extremismus auszustrahlen.

Verdächtiger nach Verhör gestorben

Der nun verbotene Sender Peace TV wird von dem Inder Zakir Naik betrieben, der in Mumbai eine Stiftung für Islamische Forschung unterhält. Ausgestrahlt wird das Programm von Dubai aus.

Nach dem Anschlag in Dhaka wurde ein Verdächtiger nach Angaben seiner Familie in Polizeigewahrsam derartig misshandelt, dass er starb. Der 18-jährige Küchengehilfe Zakir Hossain Shawon starb am Freitag nach fünf Tagen im Krankenhaus, wie Polizei und Angehörige mitteilten. Der junge Mann war nach dem Anschlag festgenommen worden. Der Vater des Verstorbenen forderte eine Untersuchung der Todesumstände. Der "ganze Körper" seines Sohnes weise "Folterspuren" auf, sagte Abdus Sattar.

Obwohl sich die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu dem Anschlag bekannt hatte, betonte die Regierung in Dhaka, dass es sich um einen Angriff einer verbotenen einheimischen Islamistengruppe gehandelt habe. Die Angreifer seien junge Männer aus wohlhabenden Familien und hätten keine Verbindung zum IS. Dhaka bestreitet generell, dass ausländische Islamisten in Bangladesch aktiv sind.

(Wochenendzusammenfassung. NEU: Registrierung fehlender Schüler und Studenten, Verbot Peace TV)

(APA/AFP)

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