FBI leitet Ermittlung zu Hackerangriff auf US-Demokraten ein

U.S. Democratic presidential candidate Hillary Clinton rallies campaign volunteers in Charlotte
U.S. Democratic presidential candidate Hillary Clinton rallies campaign volunteers in Charlotte(c) REUTERS (BRIAN SNYDER)
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Unbekannte hatten der Enthüllungsplattform Wikileaks tausende Emails zugespielt. Diese brachten die Parteiführung der Demokraten in Bedrängnis.

Die US-Bundespolizei FBI hat Ermittlungen zu dem Hackerangriff auf das E-Mail-System der US-Demokraten eingeleitet. Die Ermittlungen sollten "die Natur und das Ausmaß" des Cyberangriffs klären, erklärte das FBI am Montag. Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte am Wochenende 20.000 E-Mails aus der Zeit von Jänner 2015 bis Mai 2016 veröffentlicht.

Diese brachten die Parteiführung der Demokraten in Bedrängnis, da sie darauf hindeuteten, dass Parteifunktionäre die Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton gegenüber ihrem innerparteilichen Ex-Rivalen Bernie Sanders bevorzugten.

Die Parteiführung soll sich im internen Vorwahlwahlkampf eigentlich neutral verhalten. Doch deuten mehrere E-Mails darauf hin, dass sie die Kampagne von Sanders zu untergraben suchte. Die Parteivorsitzende Debbie Wasserman Schultz reichte daher am Sonntag ihren Rücktritt ein.

Die Enthüllungen kamen kurz vor dem Nominierungsparteitag der Demokraten und damit zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt für Clinton. Die frühere Außenministerin sollte im Laufe des am Montagnachmittag (Ortszeit) beginnenden Parteitags in Philadelphia offiziell als Präsidentschaftskandidatin nominiert werden. Senator Sanders sollte einer der Hauptredner am ersten Abend der Versammlung sein.

Mitarbeiter Clintons äußerten den Verdacht, dass Russland hinter dem Hackerangriff stecke, um damit dem republikanischen Kandidaten Donald Trump zu helfen. Der Rechtspopulist, der unter dem Slogan "Amerika zuerst" antritt, könnte von Moskau bevorzugt werden, da er das US-Engagement in der NATO infrage stellt und auch ansonsten für eine geringere weltpolitische Rolle der USA plädiert.

(APA/AFP)

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