Der 27-jährige Syrer soll vor dem Anschlag mit einem Unbekannten gechattet haben. Dieser habe das Attentat maßgeblich beeinflusst sagt Bayerns Innenminister Herrmann.
Die Ermittlungen zum Selbstmordanschlag im bayerischen Ansbach haben eine dramatische Wende genommen: Der 27-jährige Selbstmordattentäter wurde nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) direkt beeinflusst.
Die Ermittler stießen demnach auf einen Chat des Syrers mit einem Unbekannten. "Es hat offensichtlich einen unmittelbaren Kontakt mit jemandem gegeben, der maßgeblich auf dieses Attentatsgeschehen Einfluss genommen hat", sagte Hermann laut dem Sender n-tv.
Lange Jihad-Vergangenheit
Der Attentäter von Ansbach soll nach Darstellung einer IS-nahen Zeitschrift eine lange jihadistische Vergangenheit gehabt haben. Der Mann aus dem nordsyrischen Aleppo habe sich "sehr früh" jihadistischen Bewegungen angenähert, berichtete das Magazin "al-Nabaa" der Miliz Islamischer Staat (IS).
Zunächst habe er sich mehrere Monate dem Islamischen Staat im Irak angeschlossen, einer 2006 vom Terrornetzwerk Al-Kaida und anderen radikalislamischen Gruppen gegründeten Bewegung. Später sei der Syrer in seine Heimat zurückgekehrt, wo er untergetaucht sei, um nicht von den Geheimdiensten von Staatschef Bashar al-Assad aufgespürt zu werden. Nach Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 bildete der Mann laut "al-Nabaa" mit Freunden zusammen eine bewaffnete Gruppe, die Regierungstruppen mit Sprengsätzen angegriffen habe. Schließlich habe der Syrer sich der Al-Nusra-Front angeschlossen.
Der Syrer hatte sich am Sonntagabend im Eingangsbereich eines Musikfestivals selbst in die Luft gesprengt und dabei 15 Menschen teils schwer verletzt. Nach Angaben des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann bekannte er sich in einem Handyvideo zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und kündigte einen Racheanschlag gegen Deutsche an.
(APA/AFP/red.)