Kritik an Rechtspopulisten-Forderung. Ansbach-Attentäter hatte Kontakt im Chat.
Berlin/München. Alexander Gauland, Vizechef der Alternative für Deutschland (AfD), ist stets für Aufregung gut. Als er angesichts der jüngsten Gewaltserie jetzt für eine Aussetzung des Asylrechts für Muslime plädierte, brach ein Sturm der Empörung los. „Wir können es uns aus Sicherheitsgründen nicht mehr leisten, noch mehr Muslime unkontrolliert nach Deutschland einwandern zu lassen.“ Bis zur vollständigen Registrierung und Kontrolle der Flüchtlinge und der Bearbeitung ihrer Asylanträge müsse das Asylrecht suspendiert werden.
CDU-Generalsekretär Peter Tauber warf ihm vor, Angst zu schüren und die Menschen für dumm zu verkaufen. Das Innenministerium bezeichnete Gaulands Idee als gesetzwidrig: „Das wäre mit unserem Verständnis der Religionsfreiheit schlichtweg nicht vereinbar.“
Unterdessen wurde bekannt, dass der Attentäter von Ansbach mittels Chat bis zuletzt in Kontakt mit einer Person gestanden sei, die den Selbstmordanschlag womöglich beeinflusst habe. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2016)