Mitarbeiter von "Save the Children" für Hamas rekrutiert?

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Erst in der Vorwoche war der Chef von "World Vision" im Gazastreifen angeklagt worden. Er soll Gelder an die Hamas weitergeleitet haben.

Nach den Vorwürfen der Veruntreuung gegen den World-Vision-Chef im Gazastreifen ist nun auch die Hilfsorganisation Save the Children ins Visier der israelischen Ermittlungsbehörden geraten. Die britische Organisation erklärte am Montag, sie nehme die Vorwürfe "sehr ernst" und habe Ermittlungen dazu eingeleitet.

Zuvor war seitens Israels bekannt geworden, dass ein palästinensischer Hilfsmitarbeiter von Save the Children für den bewaffneten Arm der Hamas rekrutiert worden sein soll.

Zusammenhang mit Anklage gegen "World Vision"-Lokalchef

Die Fälle der beiden Organisationen stehen im Zusammenhang: Am vergangenen Donnerstag war der World-Vision-Chef Mohammed Halabi im Gazastreifen wegen Terrorfinanzierung angeklagt worden. Er soll seit 2010 jedes Jahr 6,5 Millionen Euro aus dem Budget der Organisation abgezweigt haben, um damit die radikalislamische Hamas im Gazastreifen und ihren bewaffneten Kampf zu unterstützen. Den Ermittlern zufolge wurde Halabi 2004 von der Hamas rekrutiert, um World Vision zu infiltrieren.

Laut Anklageschrift soll Halabi 2014 wiederum den Mitarbeiter von Save the Children für die Essedin-al-Kassam-Brigaden rekrutiert haben. Der bewaffnete Hamas-Flügel sei an ihm wegen der Verbindungen von Save the Children zu der US-Entwicklungsorganisation USAID interessiert gewesen. Der Mann sollte der Anklageschrift zufolge die Hamas mit Informationen zu Mitarbeitern versorgen, die von den USA in Organisationen im Gazastreifen eingesetzt wurden.

Der Mann wollte sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen äußern. Der Palästinenser betreute zwei Programme jeweils im Umfang von einer Million Dollar (900.000 Euro) sowie 1,4 Millionen Dollar. Save the Children erklärte weiter, von den israelischen Behörden bisher nicht kontaktiert worden zu sein.

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