Ukraine versetzt Truppen in Kampfbereitschaft

Ukrainische Soldaten nahe der Front bei Avdeyevka
Ukrainische Soldaten nahe der Front bei Avdeyevka(c) REUTERS (GLEB GARANICH)
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Nach den jüngsten Warnungen aus Moskau bereitet die Regierung in Kiew die Streitkräfte auf den Ernstfall vor. Zugleich sucht der ukrainische Präsident Poroschenko das Gespräch mit Kreml-Chef Putin.

Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine nehmen erneut zu. Nach den jüngsten Vorwürfen aus Moskau, die Regierung in Kiew habe "Terrorakte" auf der Krim geplant, versetzte die Ukraine seine Streitkräfte in höchste Kampfbereitschaft. Das gab am Donnerstagnachmittag der ukrainische Präsident Petro Poroschenko bekannt. Betroffen seien Einheiten im Osten des Landes sowie in der Krim-Region, sagte Poroschenko. Zugleich gibt es aber offenbar auch erste Versuche, zu deeskalieren: Laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti sucht Poroschenko das Gespräch mit Kreml-Chef Wladimir Putin. Demnach sei ein Telefongespräch zwischen den beiden Präsidenten geplant. Poroschenko gab zudem bekannt, auch mit US-Vizepräsident Joe Biden, EU-Ratspräsident Donald Tusk und den politischen Spitzen von Deutschland und Frankreich über die Lage in der Ukraine beraten zu wollen.

Manöver in Südukraine

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes finden bereits seit Mittwoch Manöver im Süden des Landes statt. Diese Truppenübungen seien schon geplant gewesen, bevor die jüngsten Warnungen aus Moskau gekommen waren, so das ukrainische Militär.

Der russische Präsident Putin hatte am Mittwoch der Ukraine vorgeworfen, mit einer Terrorstrategie die Krim destabilisieren zu wollen. Die Ukraine spiele ein gefährliches Spiel, sagte der Kreml-Chef. Russland annektierte die Halbinsel im Jahr 2014 nach einer umstrittenen Volksabstimmung. International gilt die Krim aber nach wie vor als Teil der Ukraine.

Gefechte trotz Feuerpause

Das sogenannte Minsk II-Abkommen vom Februar 2015 sieht eigentlich eine Feuerpause zwischen den ukrainischen Streitkräften und den prorussischen Rebellen im Osten des Landes vor. Trotzdem kam es zuletzt immer wieder zu kleineren Gefechten.

(Reuters/red.)

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