Der 38-Jährige trat am Dienstag von seinem Amt als Minister zurück, um bei den Wahlen 2017 zu kandidieren. Der Parteilose kommt bei den Franzosen gut an.
Nach monatelangen Gerüchten über seinen bevorstehenden Rücktritt macht der französische Wirtschaftsminister Emmanuel Macron ernst. Der Jungstar (38) der französischen Regierung hat nach einem Treffen mit Präsident Francois Hollande am Dienstagnachmittag seinen Rücktritt bekannt gegeben.
Spätestens seit Macron im April seine eigene politische Bewegung "En marche!" (Vorwärts!) gegründet hatte, war über einen Rücktritt des parteilosen Ministers zugunsten einer Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen 2017 spekuliert worden. Macron hatte sich zuletzt zunehmend zweideutig geäußert. Im Juli verkündete er etwa, seine politische Bewegung "bis 2017 und bis zum Sieg" führen zu wollen, ohne eine Kandidatur offiziell zu bestätigen.
Nach seinem Rücktritt hat Macron erneut eine Präsidentschaftskandidatur angedeutet, ohne sie aber offiziell zu verkünden. "Ich will heute eine neue Etappe in meinem Kampf einleiten und ein Projekt aufbauen, das einzig und allein dem Allgemeinwohl dient", sagte Macron am Dienstag im Wirtschaftsministerium in Paris.
"Ich bin entschlossen alles zu tun, damit unsere Werte, Ideen und Taten Frankreich ab dem kommenden Jahr verändern können", sagte Macron. 2017 ist in Frankreich freilich Wahljahr. Die "notwendigen Debatten" über solche Veränderungen könnten nur während eines Präsidentschaftswahlkampfes ausgetragen werden.
Macron kommt gut an bei den Franzosen
Finanzminister Michel Sapin übernimmt Macrons Agenden im Kabinett von Hollande.
Hollande hatte seinen Wirtschaftsberater Macron im August 2014 zum Minister gemacht. Die Ernennung des früheren Investmentbankers galt als wichtiges Signal an die Wirtschaft, dass der sozialistische Staatschef seine Politik unternehmerfreundlicher gestalten will. Während Hollande laut Umfragen kaum noch Rückhalt in der Bevölkerung hat, kommt Macron bei vielen Franzosen gut an.
Macron tritt damit voraussichtlich gegen den Konservativen Nicolas Sarkozy und die Vorsitzende der rechtspopulistischen Front National Marine Le Pen an.
(APA/Reuters)