Unter den Augen der Kölner Polizei habe sich bei der Kundgebung das "Who is Who" der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in Europa versammelt, kritisiert der AKP-Abgeordnete Mustafa Yeneroglu.
Nach der Kurden-Demonstration in Köln hat der türkische AKP-Abgeordnete Mustafa Yeneroglu Deutschland vorgeworfen, der Verhöhnung von Terroropfern in der Türkei tatenlos zuzusehen. Unter den Augen der Kölner Polizei habe sich bei der Kundgebung das "Who is Who" der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in Europa versammelt, kritisierte der deutsch-türkische Parlamentarier am Sonntag.
Die PKK sei in Deutschland "leider nur auf dem Papier" verboten. Die Demonstration am Samstag war nach Einschätzung von Beobachtern über weite Strecken eine Sympathiebekundung für den inhaftierten PKK-Chef Abdullah Öcalan. "Der PKK-Terror hat auch an diesem Wochenende viele Menschen aus dem Leben gerissen", teilte Yeneroglu mit. "Anstatt sich solidarisch mit der Türkei zu zeigen, hat Deutschland PKK-Führern in Köln die Verhöhnung der Opfer erlaubt." Er bemängelte zudem, dass eine Videobotschaft von PKK-Anführer Cemil Bayik abgespielt worden sei. Erdogan war eine Videoschaltung Ende Juli bei einer Demonstration in Köln gegen den Militärputsch in der Türkei untersagt worden.
Polizei dementiert Existenz einer Videobotschaft
Die Kölner Polizei und der Anmelder der Demonstration dementierten, dass es eine Videobotschaft Bayiks gegeben habe. Pro-kurdische und unabhängige türkische Medien berichteten dagegen über eine solche Botschaft. Demnach rief Bayik alle Kurden dazu auf, Widerstand gegen den Einmarsch der Türkei in Nordsyrien zu leisten. Dort gehen die türkischen Streitkräfte gegen die Terrormiliz Islamischer Staat, aber auch gegen die Kurdenmiliz YPG vor.
Eine Kurden-Demonstration hatte Ende August zu diplomatischen Spannungen zwischen Österreich und der Türkei geführt.
(APA/dpa)