Deutschland: Eine Million Asylwerber erhalten Geld vom Staat

Archivbild aus dem Jänner 2016 vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin. Seit dem Jahreswechsel fiel die Zahl von Asylwerbern wieder.
Archivbild aus dem Jänner 2016 vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin. Seit dem Jahreswechsel fiel die Zahl von Asylwerbern wieder.APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
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Ende 2015 bezogen 975.000 Menschen in Deutschland staatliche Leistungen, ein Anstieg um 169 Prozent. Im Jahr 2010 waren es nur ein Bruchteil davon.

In Deutschland haben Ende vergangenen Jahres fast eine Million Menschen staatliche Leistungen erhalten, weil sie Asylwerber sind. Rund 975.000 Menschen bezogen Ende 2015 Regelleistungen und damit 169 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte.

Die Zahl der Leistungsbezieher erhöhte sich demnach zum sechsten Mal in Folge. Im Jahr 2010 gab es lediglich 130.000 Empfänger.

Zwei der Drittel (67 Prozent) der Leistungsbezieher waren Ende vergangenen Jahres männlich, ein Drittel (33 Prozent) weiblich. Fast ein Drittel (30 Prozent) von ihnen war noch nicht volljährig. Rund 70 Prozent der Leistungsbezieher waren zwischen 18 und 64 Jahre alt, nur ein Prozent 65 Jahre oder älter.

Syrien vor Afghanistan

Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Empfänger kamen 2015 aus Asien. Von den 616.000 Menschen aus diesem Kontinent stammte wiederum die Hälfte aus Syrien. Rund 115.000 Leistungsbezieher kamen aus Afghanistan, 82.000 aus dem Irak. Aus Europa stammten 22 Prozent der Empfänger von Leistungen, aus Afrika 13 Prozent. Von den 212.000 Europäern hatten 83.000 einen serbischen, kosovarischen oder montenegrinischen Pass oder stammten aus einem der Vorgängerstaaten.

Die staatlichen Ausgaben für Leistungen nach dem deutschen Asylbewerberleistungsgesetz stiegen im Jahr 2015 um rund 120 Prozent auf fast 5,3 Milliarden Euro. Im Jahr 2010 waren es noch 815 Millionen Euro gewesen.

(APA/AFP)

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