Der Präsidentschaftskandidat schlägt vor, Clintons Leibwächter zu entwaffnen: "Sehen wir, was mit ihr passiert." Trumps Spitze gegen Clintons Forderung nach strengeren Waffengesetzen geht auch einigen Republikanern zu weit.
Im US-Wahlkampf hat der republikanische Kandidat Donald Trump erneut mehrdeutige Äußerungen gemacht, die als Aufruf zur Gewalt gegen seine Rivalin Hillary Clinton gedeutet werden könnten. "Ich denke, ihre Leibwächter sollten alle Waffen niederlegen, sich sofort entwaffnen", sagte Trump am späten Freitagabend (Ortszeit) bei einer Veranstaltung in Miami im US-Staat Florida.
"Nehmt ihnen die Waffen weg. Sie will ja keine Waffen. Lasst uns sehen, was mit ihr passiert. Nehmt ihnen die Waffen weg, ok? Es wird sehr gefährlich sein", fügte er hinzu.
Trump warf der demokratischen Bewerberin Clinton in seiner Rede erneut vor, den zweiten Verfassungszusatz abschaffen zu wollen. Dieser garantiert das Recht auf Waffenbesitz. Dabei werde sie selbst in großem Stil von bewaffneten Leibwächtern beschützt. Er meinte damit wohl Agenten des Secret Service. Dieser sorgt auch für Trumps Sicherheit, wie US-Medien schrieben.
"Inakzeptabel"
Clintons Wahlkampfmanager Robby Mook verurteilte Trumps Äußerungen als inakzeptabel. Bei dem Republikaner gebe es ein Muster, Menschen zur Gewalt anzustacheln. "So etwas sollte für einen Präsidentschaftskandidaten verboten sein."
Auch im republikanischen Lager stießen die Äußerungen auf Kritik. "Der Secret Service sollte diese Drohung untersuchen" twitterte der Politikberater Stuart Stevens, der 2012 den Republikaner Mitt Romney als Präsidentschaftskandidat beraten hat.
Bereits im August hatte Trump bei einem Auftritt in Wilmington (North Carolina) mit ähnlichen Bemerkungen zu Clinton für heftige Kritiken gesorgt. Damals hatte er angedeutet, Clinton sei möglicherweise durch Waffenbesitzer zu stoppen.