Feuerpause in Syrien ist "praktisch gescheitert"

APA/AFP
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Die Hilfslieferungen werden Aleppo nicht erreichen, erklärte ein Rebellensprecher.

Die Waffenruhe in Syrien ist am Montag ausgelaufen. Um Mitternacht verstrich die Frist für das von der Armee ausgerufene "Regime der Ruhe", ohne dass eine Verlängerung bekannt wurde. Rebellenkommandant Sakaria Malahifji sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Waffenruhe sei "praktisch gescheitert und am Ende".

Er habe auch keine Hoffnung, dass die für Aleppo bestimmten Hilfsgüter die belagerte Stadt noch erreichen könnten. Zudem deutete er an, dass die Aufständischen die Kämpfe wieder aufnehmen könnten: "Ich kann mir vorstellen, dass die Gruppen in nächster Zukunft handeln."

Hilfslieferung für Alepo hängt an Grenze fest

Während der Feuerpause sollten zwei Konvois Lebensmittel nach Aleppo bringen, wo im Osten der Stadt bis zu 275.000 Menschen von der Versorgung abgeschnitten sind. Die Lastwagen hängen jedoch an der türkisch-syrischen Grenze fest. Der für humanitäre Hilfe zuständige UN-Vertreter Stephen O'Brian zeigte sich am Montag enttäuscht. Es schmerze ihn, dass die Hilfe ihr Ziel nicht erreicht habe. Den UN zufolge hat die syrische Regierung weder Sicherheitsgarantien gegeben noch Genehmigungen für eine Weiterreise erteilt.

Die Waffenruhe für Syrien ist nach Ansicht der Opposition eine "große Lüge". Die Feuerpause habe nicht gehalten und ihr Ziel verfehlt, humanitäre Hilfe zu notleidenden Menschen zu bringen, sagte der führende syrische Regimegegner George Sabra.

"Eine Zeitverschwendung"

"Für uns war es Zeitverschwendung", sagte er weiter. Jede Verlängerung der Waffenruhe werde unglaubwürdig sein. Sabra ist Mitglied des Hohen Verhandlungskomitees (HNC), das die syrische Opposition bei den ausgesetzten Friedensgesprächen in Genf vertritt.

Die USA und Russland hatten sich vor etwa einer Woche auf ein Ende der Kämpfe in dem seit mehr als fünf Jahren anhaltenden Bürgerkrieg verständigt. Dies galt als Chance zur Versorgung der Bevölkerung und für Verhandlungen über einen dauerhaften Frieden. Allerdings haben sich die Regierung in Damaskus und die Rebellen in den vergangenen Tagen gegenseitig einen Bruch der Waffenruhe vorgeworfen. Zudem wurde diese von einem US-australischen-Luftangriff belastet, bei dem Dutzende syrische Soldaten ums Leben kamen.

(APA/DPA/Reuters)

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