Der Portugiese führt bei Wahl des UN-Generalsekretärs, doch Russland beharrt darauf, dass der nächste UN-Chef aus Osteuropa kommt.
New York/Wien. Auch nach der fünften Probestimmung liegt Ex-UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres klar voran. Nur zwei Mitglieder des Sicherheitsrats stimmten gegen ihn. Die Chancen des Portugiesen, UN-Generalsekretär zu werden, sind dennoch gering. Denn wie „Die Presse“ aus russischen Diplomatenkreisen erfuhr, will Moskau ein Veto gegen Guterres einlegen. Russland beharre darauf, dass der nächste UN-Chef aus Osteuropa komme.
Als Zweiter ging am Montag Serbiens Ex-Premier Vuk Jeremić (acht pro, sechs kontra, eine Enthaltung) ins Ziel, knapp vor dem slowakischen Chefdiplomaten Miroslaw Lajčák. Die bulgarische Unesco-Chefin Irina Bokowa landete hinter der argentinischen Außenministerin Susana Malcorra und Sloweniens Ex-Präsident Danilo Türk auf dem sechsten Platz. Bulgarien wird nun vermutlich eine neue Kandidatin lancieren: EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa. Bei der nächsten Abstimmung am 5. Oktober werden die Vetomächte ihre Stimmzettel erstmals markieren. (cu)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.09.2016)