Amnesty wirft Ungarn Misshandlung von Flüchtlingen vor

Ungarische Polizisten nehmen einen Flüchtling fest, Archivbild aus dem Jahr 2015
Ungarische Polizisten nehmen einen Flüchtling fest, Archivbild aus dem Jahr 2015APA/AFP/ATTILA KISBENEDEK
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Schläge, Tritte, Hunde: Es gebe regelmäßige, systematische Übergriffe, klagt die Menschenrechtsorganisation.

Kurz vor dem Rferendum über verpflichtende Quoten für die Aufnahme von Flüchtlingen am 2. Oktober erhebt Amnesty International schwere Vorwürfe gegen die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán. Einem Bericht der Menschenrechtsorganisation zufolge werden Flüchtlinge in Ungarn regelmäßig Opfer von Misshandlungen oder grundlos monatelang eingesperrt.

Für den am Dienstag veröffentlichten Bericht, hat Amnesty 143 Zeugen, hauptsächlich Flüchtlinge und Migranten, befragt, sowie Untersuchungen in Serbien, Ungarn und Österreich durchgeführt.

Grundlos wochenlng eingesperrt

Ein neues Gesetz erlaubt demnach ungarischen Sicherheitsbehörden, Menschen, die auf der Flucht bereits unbemerkt ungarisches Territorium betreten haben, nach Serbien zurückzudrängen. Dabei komme es, wie Zeugen berichten, zu Schlägen, Tritten oder Angriffen durch Hunde. Flüchtlinge, die versuchten, einen der wenigen legalen Grenzübergänge nach Ungarn zu nutzen, müssen dem Bericht zufolge oft zu Hunderten wochenlang in völlig überfüllten Lagern in Serbien ausharren. Alleinreisende Männer würden grundlos wochenlang eingesperrt.

Selbst die Mehrheit der anerkannten Flüchtlinge dürfe nach Angaben von Amnesty die Lager nicht verlassen. Auch dort komme es regelmäßig zu Übergriffen. Oft müssten die Menschen in unhaltbaren hygienischen Zuständen und ohne ausreichende medizinische Versorgung leben. Amnesty sieht darin eine gezielte Politik, um Flüchtlinge abzuschrecken.

(APA/DPA)

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