Deutscher Innenminister nennt Angriffe auf eine Moschee und das internationale Kongresszentrum "empörend".
In Dresden wurden Polizeiangaben zufolge Sprengstoffanschläge auf eine Moschee und das Internationale Congress Center verübt. Personen seien nicht verletzt worden, teilte die sächsische Polizei am Dienstag zu den Vorfällen mit, die sich am Montagabend ereigneten. Es sei Sachschaden in unbekannter Höhe entstanden. In beiden Fällen soll ein selbstgebauter Sprengsatz verwendet worden sein. "Beide Anschläge stehen zeitlich im Zusammenhang", erklärte Polizeipräsident Horst Kretzschmar. "Auch wenn uns bislang kein Bekennerschreiben vorliegt, müssen wir von einem fremdenfeindlichen Motiv ausgehen." Er sehe zudem eine Verbindung zu den Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit am kommenden Wochenende. In der sächsischen Landeshauptstadt finden in diesem Jahr die zentralen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) statt.
Zum Zeitpunkt der Detonation befanden sich der Imam mit seiner Frau und den beiden Söhnen in der Moschee. Sie blieben unverletzt. Durch die Druckwelle der Explosion sei die Eingangstür nach innen gedrückt worden, teilte die Polizei mit. Im Gebäude sei Ruß abgelagert worden. Am Internationalen Congress Center Dresden zerstörte die Hitze der Explosion die Seite eines Glasquaders auf einer Freifläche. Der terrassenförmig angelegte Bau liegt direkt am Elbufer. Eine Hotelbar wurde evakuiert. Die Polizei forderte Gäste mit Zimmer Richtung Terrasse auf, von ihren Fenstern wegzubleiben. Auch hier wurde niemand verletzt.
"Erschütternd"
Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière (CDU) hat die Sprengstoffanschläge in Dresden verurteilt. Die Taten seien "empörend", sagte de Maizière am Dienstag bei einer Veranstaltung zum zehnten Jahrestag der Deutschen Islamkonferenz in Berlin. "Das wollen wir in Deutschland nicht, dass so etwas geschieht, gegen wen sich das auch immer richtet." Der deutsche Justizminister Heiko Maas (SPD) nannte die Anschläge "erschütternd". "Sie müssen jetzt sehr sorgfältig aufgeklärt und konsequent verfolgt werden", erklärte er in Berlin.
(APA/Reuters/dpa/AFP)