156 Kinder und 46 Mitarbeiter wurden aus dem SOS-Kinderdorf Quodsaya an einen sicheren Ort gebracht.
Das SOS Kinderdorf in Damaskus wird derzeit von der syrischen Armee kontrolliert. Dies teilte SOS Kinderdorf International am Mittwoch in einer Aussendung mit. Wegen der intensiven Bombardements in seiner Umgebung war das Gebäude am gestrigen Dienstag evakuiert worden, danach schlugen zwei Mörserraketen auf dem Gelände ein.
SOS Kinderdorf International zeigte sich "sehr besorgt über die militärische Besetzung des Kinderdorfs in Damaskus". "Unsere Kinderdörfer werden weltweit als sichere Häfen für Kinder anerkannt", betonte SOS-Kinderdorf-International-Geschäftsführer Carsten Völz. Er betonte die Neutralität und Überparteilichkeit seiner Organisation und forderte die Konfliktparteien "vehement dazu auf, die Rechte der Kinder zu respektieren". SOS Kinderdorf werde seine Arbeit "trotz der widrigen Umstände fortsetzen".
156 Kinder und 46 Mitarbeiter seien aus dem SOS-Kinderdorf Quodsaya an einen sicheren Ort gebracht worden. Eine Kinderdorf-Mutter bezeichnete die Evakuierung als "riesengroße Erleichterung". Es habe nämlich in letzter Zeit immer wieder Kämpfe rund um das Kinderdorf gegeben, hieß es in der Aussendung. "Es war auch für mich furchterregend, aber als Kinderdorf-Mutter musste ich alles dafür tun, die Kinder von den schrecklichen Explosionsgeräuschen abzulenken. Wir haben Spiele gespielt und Lieder gesungen."
Die vom Vorarlberger Hermann Gmeiner (1919-86) zur Betreuung von Waisenkindern gegründete Organisation ist seit 30 Jahren in Syrien tätig. In der Krisenstadt Aleppo versorgt die Organisation mit dem Syrian Arab Red Crescent (SARC) täglich bis zu 2.500 Familien mit einer warmen Mahlzeit.
(APA)