USA wollen 600 zusätzliche Soldaten in den Irak entsenden

USA zur Entsendung weiterer Soldaten in den Irak bereit
USA zur Entsendung weiterer Soldaten in den Irak bereitimago/ZUMA Press
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Die zusätzlichen Soldaten sollen die irakische Armee für die Rückeroberung der IS-Hochburg Mossul trainieren und beraten.

Zur Unterstützung des Angriffs auf die Jihadisten-Hochburg Mossul erhält die irakische Armee zusätzliche Militärhilfe aus den USA. Rund 600 weitere US-Soldaten sollen in den Irak entsendet werden, kündigte US-Verteidigungsminister Ashton Carter am Mittwoch an. Mossul ist die letzte große Bastion der Miliz Islamischer Staat (IS) im Irak.

Laut Carter vereinbarte US-Präsident Barack Obama mit dem irakischen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi die Entsendung der zusätzlichen Soldaten. Der irakische Regierungschef hatte zuvor nach Angaben seines Büros um eine "letztmalige" Entsendung zusätzlicher Militärausbilder und -berater gebeten, um die "bevorstehende Schlacht zur Befreiung Mossuls vorzubereiten".

Die zusätzlichen US-Militärs sollen nach Angaben aus Regierungskreisen in Washington die irakischen Truppen in Vorbereitung auf den Sturm auf Mossul ausbilden und beraten. Stationiert werden sollen diese US-Militärs hauptsächlich in der Stadt Qayyarah südlich von Mossul. Die irakische Armee hatte Qayyarah erst vor einem Monat vom IS zurückerobert. Von dort aus soll die Offensive auf Mossul gestartet werden.

Derzeit rund 4600 US-Soldaten im Irak

Derzeit sind im Irak rund 4600 US-Soldaten stationiert. Die meisten von ihnen sind als Ausbilder und Berater für die Regierungstruppen sowie die kurdischen Peshmerga-Kämpfer tätig. Einige US-Soldaten haben jedoch auch direkt am Boden gegen den IS gekämpft. Drei US-Soldaten wurden von IS-Kämpfern getötet.

Auch im benachbarten Syrien sind hunderte US-Soldaten am Boden im Einsatz, die den Kampf diverser Gruppen, darunter Kurden, gegen den IS unterstützen. Eine von den USA angeführte Militärkoalition führt zudem Luftangriffe gegen den IS in beiden Ländern aus.

Die Jihadisten hatten Mossul im Sommer 2014 zusammen mit großen Gebieten im Norden und Westen des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Einen großen Teil des einst vom IS beherrschten Territoriums haben die irakische Armee und mit ihr verbündete Milizen inzwischen zurückerobert.

Durch den Kampf um Mossul könnten nach Angaben der UNO bis zu einer Million Menschen in die Flucht getrieben werden. Die internationale Koalition trifft zusammen mit der irakischen Regierung bereits Vorkehrungen für die Aufnahme von Tausenden von Flüchtlingen.
NEU: US-Verteidigungsminister kündigt Entsendung von weiteren 600 Soldaten an; Angaben zu ihrem Stationierungsort; UNO rechnet mit bis zu einer Million Flüchtlingen bei Kampf um Mossul.

(APA/AFP)

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