Indien greift Extremisten in Pakistan an

Indische Soldaten an der indisch-pakistanischen Grenze in Kashmir.
Indische Soldaten an der indisch-pakistanischen Grenze in Kashmir.
  • Drucken

Das indische Militär hat bestätigt, in der Nacht eine Militäroperation auf pakistanischem Boden durchgeführt zu haben. Islamabad reagiert scharf. Hintergrund ist eine Attacke auf eine indische Militärbasis vor zehn Tagen.

Die Spannungen zwischen den vefeindeten Atommächten Indien und Pakistan steigen gefählich. Das indische Verteidigungsministerium gab am Donnerstag zum ersten Mal seit 1971 eine Militäraktion auf pakistanischem Boden zu. In der Nacht habe man einen "chirurgischen Schlag" gegen Stellungen von Terroristen auf pakistanischem Boden durchgeführt, hieß es in der Erklärung.

Hintergrund ist eine schwere Attacke auf eine indische Militärbasis in der Stadt Uri im indischen Teil der Unruheregion Kashmir vor zehn Tagen. Dabei kamen die vier Angreifer und 18 indische Soldaten ums Leben. Die indische Armee machte die von Pakistan aus operierende militante Islamistengruppe Jaish-e-Mohammed verantwortlich. Seit dem Zwischenfall ist der Ton der beiden Staaten gegeneinander zunehmend schärfer geworden.

"Wir haben Pakistan genug Gelegenheit gegeben, selbst die nötigen Schritte nach der Attacke in Uri einzuleiten", sagte der indische Generalleutnant Ranbir Singh zu der nächtlichen Militäroperation. "Während unserer Operationen haben wir den Terroristen und ihren Unterstützern erhebliche Verluste zugefügt."

Gefecht über mehrere Stunden

Das pakistanische Militär meldete, bei einem "mehrstündigen nächtlichen Gefecht" entlang der Grenze in der Kaschmirregion seien zwei Soldaten getötet worden. Von weiteren Opfern wurde bisher nichts bekannt.

Pakistans Ministerpräsident Nawaz Sharif verurteilte die "unprovozierte, nackte Aggression der indischen Streitkräfte". Man solle Pakistans "Verlangen nach guter Nachbarschaft nicht für Schwäche halten". Die pakistanischen Streitkräfte seien voll in der Lage, das pakistanische Territorium zu verteidigen.

(APA/dpa/red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.