USA: Drohungen für konservatives Blatt nach Clinton-Unterstützung

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton.
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton.APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI
  • Drucken

Immer mehr Zeitungen rücken von Donald Trump ab. Republikanische Wähler sind empört. Eine Zeitung in Arizona erhielt Morddrohungen.

Die konservative US-Zeitung "Arizona Republic" hat nach eigenen Angaben Drohungen und eine Reihe von Kündigungen erhalten, nachdem sie mit ihrer Tradition gebrochen und der Demokratin Hillary Clinton ihre Unterstützung zugesagt hatte.

Die größte Zeitung des US-Bundesstaats Arizona hatte vor einigen Tagen geschrieben, die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin sei zwar nicht frei von Fehlern, aber die bessere Wahl als ihr republikanischer Herausforderer Donald Trump. Dieser sei weder konservativ noch geeignet für das Amt.

Phil Boas, der die Leitartikel betreut, sagte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag, schon kurz nach der Veröffentlichung des Artikels seien die ersten Beschwerden und Kündigungen gekommen. Es habe "viele wütende Anrufer" gegeben, sagte er. Demnach erhielt die Zeitung auch Drohanrufe und eine Morddrohung. Allerdings bereue die Redaktion ihre Entscheidung nicht. "Wir fühlen uns gut damit", sagte Boas.

Ohnehin gehe er davon aus, dass keiner, der regelmäßig die Meinungsseiten lese, von der Unterstützung der Zeitung für Clinton überrascht gewesen sei, sagte der Journalist weiter. Schon vor einem Jahr habe die "Arizona Republic" vor dem "autoritären" Verhalten Trumps und vor dessen "gefährlichen Worten" gewarnt. Die Zeitung existiert seit 1890 und unterstützte bisher stets republikanische Präsidentschaftskandidaten.

Vor der "Arizona Republic" hatten bereits weitere konservative Zeitungen mit ihrer Tradition gebrochen. So sagten unter anderem der "Cincinnati Enquirer" aus Ohio und die "Dallas Morning News" aus Texas Clinton ihre Unterstützung zu.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Mit seiner Kritik an Obamacare, hat Bill Cinton seiner Frau Hillary keinen Gefallen getan.
Außenpolitik

Bill Clinton bringt seine Frau in Erklärungsnotstand

Ausgerechnet Hillarys Gatte und Ex-Präsident Bill Clinton kritisiert die Gesundheitsreform "Obamacare" - zur Erheiterung von Konkurrent Donald Trump.
Tim Kaine (links) und Mike Pence brachten sich in Stellung.
Außenpolitik

US-Wahl 2016: Pence positioniert sich für 2020

Das Rededuell der beiden Vizekandidaten Tim Kaine und Mike Pence war zermürbend: Kaine verbiss sich in Donald Trump, von dem sich Pence in wesentlichen Punkten distanzierte - und sich selbst als Kandidat für 2020 in Position brachte.
US-REPUBLICAN-PRESIDENTIAL-CANDIDATE-DONALD-TRUMP-CAMPAIGNS-IN-B
Außenpolitik

Eine Horrorwoche für Donald Trump

Der republikanische Kandidat hat sich mit Steueraffären in die Bredouille gebracht. Mike Pence, sein Vize, musste sich im TV-Duell für ihn in die Bresche werfen.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump
Außenpolitik

Trump will Steuergesetze nur "brillant genützt" haben

In Reaktion auf die Vorwürfe, jahrelang keine Steuern bezahlt zu haben, geht der republikanische Kandidat in den Verteidigungsmodus.
Zahlte Trump 18 Jahre lang keine Steuern?
Außenpolitik

Zahlte Trump 18 Jahre lang keine Steuern?

Die "New York Times" veröffentlichte eine Steuererklärung des US-Präsidentschaftskandidaten für das Jahr 1995.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.