Afghanistan: US-Drohnenangriff tötet 15 Zivilisten

APA/AFP/NOORULLAH SHIRZADA
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Der Angriff war ursprünglich gegen IS-Mitglieder gerichtet, traf aber Zivilsten in einem Privathaus. Die UNO fordert eine unabhängige Ermittlung.

In Afghanistan sind bei einem internationalen Drohnenangriff auf Extremisten nach UNO-Angaben 15 Zivilisten getötet und weitere 13 verletzt worden. Das teilte die UNAMA-Mission in der Nacht auf Freitag in Kabul mit.

Der Luftangriff im Achin-Bezirk der ostafghanischen Provinz Nangarhar fand nach unterschiedlichen Angaben Dienstag oder Mittwochfrüh statt. Laut UNO war er gegen Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gerichtet, traf aber Zivilisten in einem Privathaus. Die Menschen hätten sich dort zusammengefunden, um die Heimkehr eines Stammesälteren von der Pilgerfahrt nach Mekka zu feiern. Sie hätten offenbar geschlafen, als die Drohne ihre Raketen abfeuerte.

Unter den Todesopfern seien ein Lehrer und Schüler sowie Mitglieder von Familien, die dafür bekannt seien, auf der Seite der Regierung zu stehen. Nach Angaben afghanischer Regierungsquellen seien auch IS-Mitglieder ums Leben gekommen, heißt es weiter.

Die UNO forderte, umgehend eine unabhängige Ermittlung einzuleiten. Der Sprecher der US- und NATO-Streitkräfte in Afghanistan, Charles Cleveland, bestätigte den Luftangriff und sagte, man prüfe die Vorwürfe.

Seit Monaten steigt die Zahl der Luftangriffe in Nangarhar. Die meisten werden von US-Streitkräften durchgeführt. Nangarhar ist die Hauptbasis der Terrormiliz Islamischer Staat in Afghanistan.

(APA/dpa)

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