Paris will Prüfung möglicher russischer Kriegsverbrechen in Syrien

Putin und Hollande im November 2015.
Putin und Hollande im November 2015.Sputnik
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Frankreich lehne die Bombardements auf Aleppo ab. Präsident Hollande überlegt nun einen Besuch seines Amtskollegen Putin in Paris platzen zu lassen.

Ein Streit zwischen Russland und Frankreich über russische Bombardements in Syrien hat zu diplomatischen Verstimmungen zwischen den beiden Ländern geführt: Am Samstag hatte Moskau im UNO-Sicherheitsrat ein Veto gegen eine französische Resolution für eine Waffenruhe in Syrien eingelegt. Nun geht es um die Frage, ob der russische Präsident Wladimir Putin am 19. Oktober Paris besuchen darf.

Der französische Präsident Francois Hollande hatte am Sonntag erklärt, er sei sich wegen der Luftangriffe auf Rebellengebiete in der syrischen Stadt Aleppo unsicher, ob er Putin überhaupt empfangen werde. Die Unterstützung seines russischen Kollegen für die Offensive der syrischen Armee in Aleppo sei inakzeptabel, hieß es in Auszügen aus einem Fernsehinterview, das am Montag ganz ausgestrahlt werden sollte.

Putin will jedoch an dem Besuch festhalten. Die Vorbereitungen für die Reise würden fortgesetzt, sagte ein Sprecher des russischen Präsidialamts am Montag.

Außenminister Jean-Marc Ayrault sagte am Montag, Hollande werde die Lage in Aleppo "in Betracht ziehen" bei der Entscheidung, ob er Putin empfangen werde. Zugleich kündigte er an, dass Paris den Internationalen Strafgerichtshof ansuchen werde, mögliche Kriegsverbrechen in Syrien zu prüfen. "Wir lehnen ab, was Russland macht, indem es Aleppo bombardiert. Frankreich ist so entschlossen wie nie zuvor, die Bevölkerung Aleppos zu retten", sagte er.

(APA/Reuters)

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