Trump holt gegenüber Clinton in Umfrage auf

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Trump liegt wieder bei den Werten, die er vor der Veröffentlichung eines Videos mit frauenfeindlichen Äußerungen erzielte. Das Wahlergebnis will er akzeptieren - "wenn ich gewinne".

Der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner Donald Trump hat einer Umfrage zufolge den Rückstand zu seiner demokratischen Kontrahentin Hillary Clinton in der vergangenen Woche verringern können. In der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos kommt Trump auf 40 Prozent der Stimmen, Clinton auf 44 Prozent.

In der Vorwoche hatte der Abstand noch sieben Punkte betragen. Damit liegt Trump wieder bei den Werten, die er vor der Veröffentlichung eines Videos mit frauenfeindlichen Äußerungen erzielte. Befragt wurden 1640 Amerikaner. Nach einer Auswertung der jüngsten Meinungsumfragen durch das Online-Portal RealClearPolitics liegt Clinton durchschnittlich 6,2 Prozentpunkte vor Trump.

Ergebnis akzeptieren - "wenn ich gewinne"

Zur Streit führt auch die Frage, was passiert, wenn Clinton gewinnt. Weil Trump das Ergebnis nicht in jedem Fall anerkennen will, schießt Clinton scharf und wirft ihm eine Bedrohung der Demokratie vor.

Eine friedliche Machtübergabe gehöre zu den Dingen, die eine Demokratie von einer Diktatur unterscheiden, betonte die Kandidatin. Trump hatte im dritten und letzten TV-Duell gesagt, er wolle "erst zum gegebenen Zeitpunkt" prüfen, ob er den Wahlausgang akzeptiere oder nicht. Die Äußerung hatte auch in den Reihen der Republikaner Kritik ausgelöst. Dennoch hatte Trump einen Tag später nachgelegt und gesagt, er werde das Wahlergebnis akzeptieren - "wenn ich gewinne".

Viele würden Clinton-Sieg nicht akzeptieren

Damit steht er nicht allein. Nur die Hälfte der US-Republikaner würde einer Umfrage zufolge die Demokratin Hillary Clinton als neue Präsidentin akzeptieren, sollte sie die Wahl am 8. November gewinnen. Der aktuellen Umfrage zufolge erklärten zudem fast 70 Prozent der US-Bürger aus der Partei von Donald Trump, ein solcher Sieg würde durch Wahlfälschung zustande kommen.

Allgemein zeigten Republikaner größere Vorbehalte als Demokraten über einen korrekten Ablauf der Wahl. "Die Republikaner machen sich einfach mehr Sorgen als die Demokraten über alles", erklärte die Wahlforscherin Lonna Atkeson. Eine derartige Situation habe es in der jüngeren US-Geschichte noch nie gegeben, sagte sie. Der Auslöser sei wohl Trump: "Der Effekt muss durch den Kandidaten zustande kommen."

Unabhängige Konkurrenz

Im US-Staat Utah könnte indessen ein unabhängiger Kandidat gewinnen. Zwei Wochen vor der Präsidentenwahl führt Evan McMullin in seiner Heimat mit 31 Prozent vor Trump (27 Prozent) und Clinton (24). Die Wähler sind in Scharen zum früheren CIA-Mitarbeiter übergelaufen, der sich als seriöse konservative Alternative zu Trump präsentiert.

(Ag. )

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