Antalya: Nachrichtensperre nach Explosion mit Verletzten

In Antalya dürfte ein Auto explodiert sein.
In Antalya dürfte ein Auto explodiert sein.REUTERS
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Neben der Industrie- und Handelskammer gab es eine heftige Explosion. Es sei "noch zu früh", um von einem Terroranschlag zu sprechen.

Bei einer Explosion vor der Handelskammer in der südtürkischen Urlaubermetropole Antalya sind nach offiziellen Angaben mindestens zehn Menschen leicht verletzt worden. Ein Gericht in Antalya verhängte kurz nach der Detonation eine Nachrichtensperre, was in der Türkei in der Regel nach Anschlägen geschieht.

Das Gericht begründete die Nachrichtensperre wie üblich mit der nationalen Sicherheit. Nach Angaben der Behörden war unklar, ob es sich um einen Anschlag oder etwa eine Gasexplosion handelte. Die Explosion auf einem Parkplatz ereignete sich um 8.50 Uhr (Ortszeit, 7.50 Uhr MESZ).

Die Nachrichtenagentur DHA berichtete unter Berufung auf den Gouverneur der Provinz, Glassplitter hätten die Verletzungen verursacht. Antalyas Bürgermeister Menderes Türel sagte nach der Explosion laut DHA, niemand schwebe in Lebensgefahr. Der Sender CNN Türk berichtete unter Berufung auf die Handelskammer, ein mit Gas betriebenes Auto könnte explodiert sein. Zu der Explosion kam es auf dem Parkplatz der Industrie- und Handelskammer in Antalya. Auf Fotos vom Ort der Explosion war ein völlig zerstörtes Auto zu sehen.

Laut der türkischen Nachrichtenagentur Dogan wurden mindestens vier weitere Fahrzeuge beschädigt. Der Bürgermeister sagte, die Ursache der Explosion werde noch untersucht. Es sei daher "zu früh", von einem "Terroranschlag" zu sprechen, hob Türel hervor.

Berlin spricht von "Anschlag"

In Berlin sprach das Auswärtige Amt von einem "Anschlag". Hinweise auf eine "Angriffsabsicht auf ausländische oder touristische Ziele" gebe es jedoch nicht, hieß es in einem Reisehinweis. Reisenden in der Türkei wird bereits seit längerem zu besonderer Vorsicht geraten.

In der vorvergangenen Woche war es an der Küste der Urlauberregion Antalya zu einem Raketenangriff gekommen, bei dem Medienberichten zufolge keine Menschen zu Schaden kamen. Zu dem Angriff bekannte sich die Terrororganisation TAK, eine Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Die TAK sprach von einem Racheakt für drei ihrer Kämpfer, die zuvor getötet worden seien. Auch nach dem Raketenangriff verhängte ein Gericht eine Nachrichtensperre.

Die TAK hat Anschläge auch in Touristenregionen angedroht. Bei einem der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugeschriebenen Selbstmordanschlag waren im Jänner in Istanbul zwölf deutsche Urlauber getötet worden. Zahlreiche Terroranschläge und der Putschversuch von Mitte Juli haben zu einem Einbruch der Besucherzahlen in der Türkei geführt. Insgesamt kamen im August fast 38 Prozent weniger Ausländer als im Vorjahresmonat.

(APA/dpa/AFP)

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