Russland zieht Anfrage zur Flottenbetankung in Ceuta zurück

Russische Flotte auf dem Weg nach Syrien.
Russische Flotte auf dem Weg nach Syrien.APA/AFP/forsvaret/STR
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Das Gesuch zur Betankung russicher Kriegsschiffe in der spanischen Exklave hatte bei Nato-Staaten Empörung ausgelöst.

Moskau hat seine Anfrage zur Betankung russischer Kriegsschiffe in der spanischen Exklave Ceuta zurückgezogen. Das bestätigten am Mittwoch die russische Botschaft in Madrid und die spanische Regierung. Die mögliche Betankung an der nordafrikanischen Küste hatte bei Spaniens Nato-Partnern für Empörung gesorgt.

Der Schiffsverband mit dem Flugzeugträger "Admiral Kusnezow" war am 15. Oktober Richtung Syrien ausgelaufen. Moskau kämpft seit gut einem Jahr in dem Bürgerkriegsland, um das Regime in Damaskus zu stützen. Kritiker werfen Russland Kriegsverbrechen in Aleppo vor. Die Nato-Staaten unterstützen syrische Rebellen gegen die Regierung in Damaskus.

Die spanische Regierung stand zuvor unter Druck, den Zwischenstopp nicht zu erlauben. Sie erklärte, sie überprüfe die russische Anfrage. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg Stoltenberg bekräftigte die Sorge, dass der Flottenverband als "Plattform für Angriffe" in Syrien und insbesondere auf die Stadt Aleppo eingesetzt werden könnte. Alle Nato-Alliierten seien sich dessen bewusst. Andererseits sei es bisher auch gängige Praxis, dass russische Schiffe Besuche in Häfen von Nato-Staaten machten.

Kritik aus Großbritannien

Ein Sprecher der britischen Regierung hatte am Dienstagabend gegen den Stopp protestiert. Sie zeigte sich demnach gegenüber der spanischen Regierung "beunruhigt über die Gastfreundschaft für die russische Marine".

Der frühere belgische Regierungschef Guy Verhofstadt, ein führender EU-Politiker, hatte bereits am Dienstag auf seiner Facebook-Seite geschrieben: "Es ist skandalös, dass Spanien, ein Mitglied der Nato und der EU, der russischen Kusnezow-Flotte erlauben will, auf spanischem Territorium aufzutanken und technische Unterstützung zu erhalten." Spanien habe schließlich erst in der vergangenen Woche eine Erklärung des Europarates unterzeichnet, in dem Russland Kriegsverbrechen gegen Zivilisten in Aleppo vorgeworfen würden.

(APA/dpa/Reuters/AFP)

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