Festnahmen nach grausamem Tod von Fischverkäufer in Marokko

Nach den Protesten gab es Festnahmen von 11 Verdächtigen, die im Zusammenhang mit der Tötung stehen.
Nach den Protesten gab es Festnahmen von 11 Verdächtigen, die im Zusammenhang mit der Tötung stehen. APA/AFP/FADEL SENNA
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Elf Verdächtige sitzen nach dem Tod an einem Fischverkäufer in Haft. Es besteht der Verdacht auf Fälschung amtlicher Dokumente und fahrlässige Tötung.

Nach dem grausamen Tod eines Fischverkäufers in einem Müllwagen haben die Behörden in Marokko elf Verdächtige festgenommen. Sie wurden nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag einem Untersuchungsrichter vorgeführt. Die Vorwürfe lauten demnach auf Fälschung amtlicher Dokumente und fahrlässige Tötung, wie es in einer von der Nachrichtenagentur MAP verbreiteten Erklärung hieß.

Unter den Verdächtigen seien mehrere Behördenmitarbeiter, darunter der Chef der Fischereibehörde und der leitende Arzt des Veterinäramts. Der 31-jährige Mouhcine Fikri war am Freitagabend in der Stadt Al-Hoceima in der nördlichen Berber-Region zu Tode gekommen, als er versuchte, die Beschlagnahmung und Zerstörung seiner Ware zu verhindern und dabei in die Presse eines Müllwagens geriet.

Nach Angaben von Innenminister Mohammed Hassad fanden Beamte in Fikris Auto eine "große Menge Schwertfisch", dessen Fang untersagt sei. Daraufhin sei entschieden worden, "die illegale Ware zu zerstören". Fikri wollte dies verhindern. Der Tod des Fischhändlers löste Proteste in ganz Marokko aus. Das Innenministerium hatte am Samstag eine Untersuchung der Todesumstände angeordnet.

(APA/AFP)

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