Trumps künftiger Chefstratege: "Finsternis ist gut"

Stephen Bannon
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"Dick Cheney. Darth Vader. Satan. Das ist Macht", erklärt Stephen Bannon. Rassistisch sei er nicht, betont er, sondern "ein Wirtschaftsnationalist".

Wenn es um die künftige Politik der USA geht, hält sich der künftige Chefstratege des Weißen Hauses, Stephen Bannon, gern an die Strategie der Bösen im Kult-Epos "Krieg der Sterne": "Finsternis ist gut", sagte der ultrarechte Wahlkampfmanager von Donald Trump am Freitag der Zeitschrift "Hollywood Reporter". "Dick Cheney. Darth Vader. Satan. Das ist Macht", fügte er hinzu.

Der wegen seiner Nähe zum Ku-Klux-Klan, weißen Nationalisten und Antisemiten umstrittene frühere Leiter der erzkonservativen Website "Breitbart News" bestritt in dem Interview, rassistisch zu sein. Sein Ziel sei es vielmehr, die Arbeiterklasse in den USA in einer sich rasch wandelnden Welt wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken, sagte der 62-Jährige: "Ich bin kein weißer Nationalist, ich bin ein Nationalist. Ich bin ein Wirtschaftsnationalist."

"Das wird so aufregend wie in den 1930er Jahren"

Bannon warf den Anhängern der Globalisierung vor, die Arbeiterklasse in den USA zugunsten einer neuen Mittelklasse in Asien zerstört zu haben. Ziel seiner Anti-Establishment-Bewegung sei es deshalb in erster Linie, Jobs zu schaffen. "Das alles hat mit Arbeitsplätzen zu tun. Ich bin der Typ, der auf einen billionenschweren Infrastrukturplan dringt", sagte er in dem Interview im Trump Tower in Manhattan.

"Das wird so aufregend wie in den 1930er Jahren, größer als Ronald Reagans Revolution - Konservative und Populisten in einer nationalistischen Wirtschaftsbewegung" vereint, fügte er hinzu.

Bannon stammt zwar aus einer Arbeiterfamilie, wurde aber selbst rasch zu einem Vertreter des Establishment, gegen das er gerne ins Feld zieht. Unter anderem studierte er an der Harvard Business School und begann seine Karriere als Investmentbanker bei Goldman Sachs. Später wurde er Produzent in Hollywood, bevor er die Leitung von "Breitbart News" übernahm. Derzeit lässt er seine Arbeit für die Website ruhen.

(APA/AFP)

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